31.3.07

Münsterstraße 76 - ein Haus voller Geschichte(n) in Bocholt

Als Haus voller Geschichte kann man das Gebäude Münsterstraße 76 in Bocholt bezeichnen, dessen Bild das Stadtarchiv Bocholt zum Foto des Monats April 2007 gewählt hat. Das ursprüngliche Bürohaus der Maschinenfabrik des Unternehmers Otto Pieron (gest. 1943) entstand im Jahre 1923 an der Münsterstraße Nr. 76 nach den Plänen des Düsseldorfer Architekten Carl Staudt. Die Firma hatte hier bis 1927 produziert, in deren Schreinerei wurde 1932 die Notkirche Heilig Kreuz eingerichtet. Das ehemalige Verwaltungsgebäude – zunächst Sitz der Kreisleitung der NSDAP - bezog im März 1938 die Bocholter Schutz- und Kriminalpolizei. Es erhielt nach dem Kauf durch die Stadt Bocholt die Bezeichnung „Hermann-Göring-Haus“. Auch die Dienststelle der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) war hier untergebracht. Einige Berichte und Erinnerungen bezeugen Vorfälle über Folter und Misshandlungen von Gegnern des Nazi-Regimes in seinen Mauern. Den Opfern zum Gedenken und den Lebenden zur Mahnung enthüllte man am 9. November 1988 im Eingangsbereich des Hauses eine Gedenktafel. Beim Bombenangriff im März 1945 wurde das Gebäude schwer beschädigt und nach Kriegsende bis Januar 1946 durch britische Besatzungstruppen belegt. Anschließend zogen die Polizeiverwaltung hier wieder ein sowie vorübergehend auch noch andere Ämter der Stadtverwaltung, das Arbeitsamt, die Industrie- und Handelskammer und die Kreishandwerkerschaft. Als am 8. Februar 1946 nach tagelangen Regenfällen die Aa über die Ufer trat, gelangte das Wasser bis über die Stufen des Haupteinganges. Nachdem die Polizeiverwaltung hier bis Juli 1975 ihren Sitz hatte, nutzten vorübergehend wieder verschiedene Ämter der städtischen Verwaltung die Räumlichkeiten. Auch Asylbewerber erhielten hier nach Umzug der städtischen Ämter in das neue Rathaus am Berliner Platz zeitweise eine Unterkunft. Die linke Hälfte des Gebäudes nutzte zwischen 1982 und 2007 das Arbeitsgericht, wogegen die benachbarte Seite seit 1984 die Hauptstelle des Bocholter Stadtarchivs beheimatet, das als „Haus voller Geschichte“ die wichtigsten Dokumente aus der Bocholter Vergangenheit bewahrt.

Kontakt:
Stadtarchiv Bocholt
Münsterstr. 76
46397 Bocholt
Tel.: 02871 / 953 - 349
Fax: 02871 / 953 - 347
stadtarchiv@mail.bocholt.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Bocholt, 31.3.2007

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30.3.07

Hundert Jahre Stadtarchiv Kiel

Das Stadtarchiv Kiel ist die zentrale Dokumentations- und Forschungsstätte für die über 750-jährige Geschichte der Landeshauptstadt. Es ist im Rathausturm untergebracht, was aufgrund der engen Räume und zahlreichen Treppen nicht sonderlich vorteilhaft für die Archivarbeit ist, wie Stadtarchivar Johannes Rosenplänter erläutert. Das Archiv ist das öffentliche Gedächtnis der Stadt, bewahrt ihre historischen Quellen und bildet die Grundlage der Stadtgeschichtsforschung. Das Kieler Stadtarchiv ist eines der bedeutendsten Kommunalarchive in Schleswig-Holstein. Die Erforschung, Präsentation und Vermittlung der Stadtgeschichte teilt sich das Stadtarchiv mit dem Stadtmuseum und der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte. Alle drei Einrichtungen arbeiten eng zusammen und sind bestrebt, Fachwissenschaft und Öffentlichkeit zur Auseinandersetzung mit der lokalen Geschichte anzuregen und deren Initiativen zu fördern.

Die erste Ordnung des Stadtarchivs vom Ende des 17. Jahrhunderts durch Bürgermeister Asmus Bremer (1652 bis 1720), der erste alphabetische Verzeichnisse angelegt hatte, wurde im Laufe der Zeit wieder zerstört. Erst im Jahre 1905 wurde mit Franz Gundlach zum ersten Mal ein professioneller Archivar mit der Arbeit betraut, der dann 1907 offiziell eingestellt wurde. Seitdem wird das Stadtarchiv Kiel hauptamtlich von einem Wissenschaftler geleitet. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts kam es zu einer Neuverzeichnung - auch der inzwischen entstandenen Akten - nach archivfachlichen Grundsätzen. Bei der Auslagerung während des letzten Krieges wurde nahezu die Hälfte des Urkundenbestandes, einzelne Protokolle und Handschriften sowie Siegelstempel und der größte Teil der alten Bildersammlung vernichtet. Die Urkunden reichen bis 1259 zurück, die Stadtbücher bis 1264, Protokolle des Magistrats, der Stadtvertretung und der Gerichte liegen seit dem 17. Jahrhundert vor, ebenso Stadtrechnungen. Rund 50.000 Akteneinheiten seit 1575 bilden den Grundstock des Archivs, zu denen dann auch Registraturen der seit 1869 eingemeindeten Ortschaften, des Oberpräsidiums der Stadt Kiel (1801-1815), des königlichen Polizeiamts, verschiedener Stiftungen, Gilden, Innungen und Firmen sowie einige Privatnachlässe hinzukommen. Die Archive der Nikolai- und Heilig-Geist-Kirche 1334-1871 liegen als Depositum im Stadtarchiv. Hinzu kommen Sammlungen von Karten, Plänen, Bildern, Stichen, Fotos, Gedenkmünzen, Kieler Tageszeitungen sowie Dokumente zur Zeitgeschichte und eine stadtgeschichtliche Handbibliothek. Welche Schätze im Stadtarchiv schlummern, wird ab Sonntag, 15. April 2007 in einer Ausstellung im Stadtmuseum Warleberger Hof gezeigt, zu dem es auch ein Begleitprogramm geben wird.

Kontakt:
Stadtarchiv Kiel
Fleethörn 9-17
24103 Kiel
Tel.: 0431 / 901 - 3420
Fax:0431 / 901 - 3423

Quelle: Annemarie Heckmann, Kieler Nachrichten, 28.3.2007; Stadtarchiv Kiel.

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Museums- und Archivleitung der Stadt Offenburg in Personalunion

Nach einer dreijährigen Probezeit wurde jetzt vom städtischen Gremium in Offenburg entschieden, dass Museum und Archiv der Stadt auch weiterhin in Personalunion geführt werden. Seit Juni 2004 hatte der Leiter des Stadtarchivs Offenburg, Dr. Wolfgang Gall, nach dem Ausscheiden des bisherigen Museumsleiters Michael Friedmann, auch die Leitung des Ritterhausmuseums übernommen. Wie erfolgreich die Museumsarbeit von Dr. Gall ist, belegen nicht nur die hohen Besucherzahlen im Ritterhausmuseum, sondern zeigt auch die aktuelle Ausstellung »Neue Welt & Altes Wissen« , die aufgrund der großen Resonanz bis zum 15. April 2007 verlängert wurde.

Kontakt:
Stadtarchiv Offenburg
Ritterstraße 10
77652 Offenburg
Tel.: 0781 / 82 - 2577
Fax: 0781 / 82 - 7521
wolfgang.gall@offenburg.de

Quelle: Bettina Kühne, Baden-Online, 29.3.2007

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29.3.07

Mannheim und seine Bauten 1907-2007

Im Jubiläumsjahr 2007 darf eine Ausstellung über Bauen und Bauwerke in Mannheim nicht fehlen. Denn wie kaum etwas anderes repräsentieren Gebäude, Straßen und Plätze eine Stadt, ihre Geschichte und Gegenwart. Sie sind Orte der Identifikation und prägen künftige Entwicklungen. Dass die Stadt Mannheim seit ihrer Gründung vor 400 Jahren eine Vielzahl bedeutender Bauten hervorgebracht hat, würdigt eindrucksvoll die jüngst fertiggestellte fünfbändige Dokumentation Mannheim und seine Bauten 1907- 2007. Mit großem Erfolg startete in der Langen Nacht der Museen die Ausstellung „Mannheim und seine Bauten 1907-2007“. Über 2 000 zumeist jugendliche Besucher strömten in die Handwerkskammer, einem repräsentativen Bau aus der Nachkriegsepoche der 50er Jahre, in der das Stadtarchiv Mannheim und das Mannheimer Architektur- und Bauarchiv die jüngere Baugeschichte lebendig werden lassen. Die Ausstellung des Stadtarchivs Mannheim – Institut für Stadtgeschichte und des Mannheimer Architektur- und Bauarchivs e.V., das 1989 als Förderkreis des Stadtarchivs gegründet wurde, knüpft an die fünfbändige Veröffentlichungsreihe an und präsentiert nun einige der besten und interessantesten Bauten. Ihren Fokus richtet die Ausstellung auf die letzten 100 Jahre: auf das Neue Bauen in den 20er Jahren, die Nachkriegsarchitektur und die jüngsten städtebaulichen Entwicklungen, die ganz im Zeichen des Jubiläumsjahres 2007 stehen.

Die Schau zeigt ausgewählte Architekturbeispiele und erinnert zugleich an die Baustellen der Stadt, besteht doch ein Großteil der Exponate in einer Auswahl der vor kurzem aufgefundenen Entwürfe Christian Schrades für die Christuskirche. Hinzu kommen neben Bauzeichnungen der Alten Feuerwache und des Herschelbads auch Pläne für den Wiederaufbau des Alten Kaufhauses, werden interessante Beispiele des Wohnungsbaus erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Zu sehen sind auch teils noch nicht veröffentlichte Pläne und Fotografien, die Mannheim auch von den Seiten zeigen, die nicht jeder kennt. Denn selbst einige moderne Bauwerke wie das Vetter- Kaufhaus aus den 20er Jahren sind bereits wieder aus dem Stadtbild verschwunden. Modelle und Filmdokumente bereichern die sehr erlesene Schau, denn Architektur lebt von der räumlichen Wirkung. Daher haben die Ausstellungsmacher auch große und kleine Modelle zusammengetragen. Nicht nur wegen seiner Größe besonders beeindruckend ist das Hochhaus der Victoria-Versicherung, außerdem das Modell Ludwig Mies van der Rohes für das Nationaltheater – eine Ikone moderner Nachkriegsarchitektur. Bild- und Texttafeln ergänzen die Schau, welche die fünfbändige Publikation des Stadtarchivs und des MAB zusammenfasst und eindrucksvoll bereichert. Die Ausstellung ist noch bis zum 16. Mai 2007 geöffnet. Sonderführungen werden Montags um 17 Uhr an folgenden Terminen angeboten:
- 16.4.2007 begl. v. Kurator der Ausstellung Dr. Andreas Schenk
- 7.5.2007 begl. v. Mannheimer Architekten Karl Schmucker
- 14.5.2007 begl. v. Vorsitzenden des MAB Dipl. Ing. Peter Plachetka

Kontakt:
Stadtarchiv Mannheim - Institut für Stadtgeschichte
Collini-CenterCollini-Str. 1
68161 Mannheim
Tel.: 0621 / 293 - 7027 (Sekr.)
Fax: 0621 / 293 - 7476
stadtarchiv@mannheim.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Mannheim, 27.3.2007; Stadtarchiv Mannheim / Mannheimer Architektur- und Bauarchiv.

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Unter die Haube gebracht - Ausstellung in Neu Wulmstorf

Unter dem Titel "Unter die Haube gebracht" zeigt das Gemeindearchiv Neu Wulmstorf, Landkreis Harburg, eine Ausstellung zur Geschichte und Entwicklung der Hochzeit, Hochzeitsbräuche einst und jetzt. Vom 1.4.2007 bis zum 7.7.2007 erfährt der Besucher im Rathaus Neu Wulmstorf interessante Informationen zum Thema Hochzeit. Zu sehen sind zahlreiche Exponate vom Brautkleid bis zum Hochzeitsbild. Ausstellungsbegleitend zeigen die aktiven Kunstschaffenden des Kulturvereins Neu Wulmstorf e.V. ihre Jahresausstellung "Die Farbe Weiß" in der Galerie zum Ratssaal. Am 31.3.2007 um 15.00 Uhr findet im Ratssaal die musikalisch-literarische Eröffnung der Ausstellung "Hochzeit" und der Jahresausstellung " Die Farbe Weiß" der Aktiven Kunstschaffenden mit einer Brautmodenkleiderschau statt. Am 7.7.2007, dem magischen Hochzeitsdatum dieses Jahres, endet die Ausstellung mit der Gelegenheit, sich in der Galerie zum Ratssaal im festlich geschmückten Rathaus trauen zu lassen, umgeben von Exponaten und Kunstwerken der Hochzeitsausstellung. Die Anmeldungen dafür nimmt das Standesamt entgegen.

Kontakt:
Gemeindearchiv Neu Wulmstorf
Bahnhofstr. 39
21624 Neu Wulmstorf
Tel.: 040 / 70078 - 167
Fax: 040 / 70078 - 181
d.mueller-staats@rh-neu-wulmstorf.de

Quelle: Aktuelles Gemeinde Neu Wulmstorf, 15.3.2007; A.Br., Hamburger Abendblatt, 26.3.2007

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Ausstellung 150 Jahre Historisches Archiv der Stadt Köln

Am 1. August 1857 trat Leonard Ennen als erster hauptamtlicher Archivar seinen Dienst bei der Stadt Köln an, nachdem das alte Verwaltungsarchiv von 1406 bis zum Ende der alten Reichsstadt unter der Aufsicht der „Gewulvemeister“ und später eines Vierergremiums der städtischen Rechtsgelehrten, der Syndici, gestanden hatte. Dieses Datum bietet den Archivarinnen und Archivaren der Stadt Köln den willkommenen Anlass, über das sich in 150 Jahren gewandelte Berufsbild und Rollenverständnis im Hinblick auf Verwaltung, Bürgerschaft und wissenschaftliche Forschung neu nachzudenken.

Unter dem Titel „Hüter der Schätze und digitaler Dienstleister - 150 Jahre Historisches Archiv der Stadt Köln“ wird eine Ausstellung vom 9. August 2007 bis zum 19.12.2007 im Haus an der Severinstraße anhand herausragender Archivalien die unterschiedlichen Aufgaben und Rahmenbedingungen des Stadtarchivs thematisieren.

Info:
Ausstellung „Hüter der Schätze“ und digitaler Dienstleister - 150 Jahre Historisches Archiv der Stadt Köln“
9. August 2007 bis 19. Dezember 2007, Historisches Archiv der Stadt Köln, Severinstr. 222-228, 50676 Köln

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28.3.07

Gedenkbuch für Paderborner Bombenopfer

Dr. Antje Telgenbüscher hat das Gedenkbuch für die Opfer der Paderborner Bombenangriffe ergänzt. Unterstützt wurde sie dabei von Andreas Gaidt vom Paderborner Stadtarchiv. Dank der aufwändigen Arbeit von Dr. Antje Telgenbüscher ist es gelungen, den Opfern ein Gesicht zu geben, betonte Bürgermeister Heinz Paus, der außerdem das Engagement der Paderborner Historikerin hervorhob. Diese hatte Ende der 90er Jahre damit begonnen, Fotos und Geschichten von Opfern der Bombenangriffe auf Paderborn zu sammeln. Bis zum 60. Gedenktag im Jahr 2005 kamen etwa 160 Fotos zusammen. Ergänzt durch eine lange Totenliste wurden sie vor zwei Jahren in einem dicken Band der Öffentlichkeit vorgestellt. Schon damals war klar, dass das Gedenkbuch nicht abgeschlossen war, sondern stets weiter ergänzt werden sollte. In den letzten zwei Jahren konnte Dr. Antje Telgenbüscher weiteren 34 Opfern anhand von Fotos und Informationen ein Gesicht geben, da sie durch Gespräche mit Angehörigen, Verwandten und Bekannten mehr über die Opfer und deren Leben erfahren hatte. Die Geschichten, die sie erfuhr, waren oftmals sehr tragisch und traurig. Unterstützung erhielt sie bei ihrer Arbeit durch das Paderborner Stadtarchiv und das Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing. Ein Exemplar des ergänzten Buches liegt wieder im Stadtarchiv, das zweite im Museum für Stadtgeschichte im Adam-und-Eva-Haus an der Hathumarstraße aus. Auch jetzt hat Dr. Antje Telgenbüscher das Gedenkbuch noch nicht abgeschlossen und sucht nach weiteren Fotos und Schicksalen von Opfern der Bombenangriffe. Das Gedenkbuch ist als Loseblattsammlung angelegt, damit es auch weiterhin stetig ergänzt werden kann. Wer Fotos und Informationen zu Opfern hat, kann sich an Dr. Antje Telgenbüscher unter der Rufnummer 05251/409005 oder an Andreas Gaidt vom Paderborner Stadtarchiv wenden.

Das Gedenkbuch ist ein Teil der vielfältigen Bemühungen, mit denen die Stadt Paderborn der Bombenangriffe gedacht hat. Als sich im Jahre 2005 die Angriffe zum 60. Mal jährten, gab es nicht nur eine ganze Reihe von Zeitzeugengesprächen, sondern es wurden an bekannten Gebäuden außerdem Infotafeln aufgestellt, die die Zerstörung deutlich machen sollen. Bei den Bombenangriffen sind etwa 900 Menschen ums Leben gekommen. Paderborn war zu mehr als 80 Prozent zerstört worden. Wenn nicht schon viele Menschen die Stadt zu Beginn es Jahres 1945 bereits verlassen hätten, wäre die Zahl der Opfer mit Sicherheit noch höher gewesen.

Kontakt:
Stadtarchiv Paderborn
Pontanusstraße 55
33102 Paderborn
Tel.: 05251 / 88 - 1943
Fax: 05251 / 88 - 2047
stadtarchiv@paderborn.de

Quelle: Paderborn Cityportal, 22.3.2007; Markus Kaiser, Wochenspiegel Paderborn, 23.3.2007

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27.3.07

Geschichte des Karlsruher Stadtgartens

Dieser Tage ist eine Publikation von Uta Schmitt über den Karlsruher Stadtgarten in der Häuser- und Baugeschichtlichen Schriftenreihe des Stadtarchivs Karlsruhe erschienen. Mit rund einer Million Besuchern im Jahr ist der Zoologische Stadtgarten die beliebteste Freizeiteinrichtung der Stadt Karlsruhe. Diesen Erfolg verdankt er der idealen Kombination eines Zoos mit einer ausgedehnten Parkanlage, dem Stadtgarten, die seinen Gästen ein breit gefächertes Freizeitangebot bietet.

Im vorliegenden, mit über 100 Abbildungen reich ausgestatteten Band schildert Uta Schmitt die wechselvolle Geschichte dieser Oase inmitten der Stadt. Sie legt in ihrer Schilderung den Schwerpunkt auf den Stadtgarten, den älteren Teil der Anlage, dessen Anfänge im Jahr 1823 liegen, damals noch vor den Toren der Stadt. Der abschließende Rundgang durch die heutige Anlage stellt dem historischen Teil das Bild des Stadtgartens in seiner heutigen Gestalt gegenüber.

Ergänzend zu ihrer Publikation gab Uta Schmitt am 28.3.2007 im Lesesaal des Stadtarchivs Karlsruhe in einem Diavortrag einen Überblick über die wechselvolle Geschichte des Karlsruher Stadtgartens von seinen Anfängen im 19. Jahrhundert bis heute. Sie erläutert die Veränderungen, welche die Gartenanlage immer wieder neu formten und stellt die Hinterlassenschaften dieser Zeiten vor, die beim genauen Hinsehen an zahlreichen Stellen zu erkennen sind. Historische Fotos zeigen längst Vergangenes, aber auch noch heute Auffindbares in seinen ursprünglichen Zusammenhängen. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

Info:
Uta Schmitt: Der Stadtgarten in Karlsruhe, Häuser- und Baugeschichte, Schriftenreihe des Stadtarchivs Karlsruhe, Bd. 6, Info-Verlag Karlsruhe 2007, 132 Seiten, 111 Abbildungen, 1 ausklappbarer Plan, Preis: 12,80 Euro

Kontakt:
Institut für Stadtgeschichte
Stadtarchiv Karlsruhe
Markgrafenstraße 29
76124 Karlsruhe
Tel.: 0721 / 133 - 4223
Fax: 0721 / 133 - 4299
archiv@ kultur.karlsruhe.de

Quelle: ka-city, 25.3.2007; Stadtarchiv Karlsruhe

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nestor Spring School 2007 erfolgreich abgeschlossen

Um dem umfangreichen Aus-, Fort- und Weiterbildungsbedarf im Bereich der digitalen Langzeitarchivierung zu begegnen, hat das Kompetenznetzwerk nestor, welches die maßgeblichen Kompetenzen zur Langzeitarchivierung und Langzeitverfügbarkeit digitaler Quellen in Deutschland bündelt, ein eigenes Qualifizierungsangebot entwickelt: die nestor Spring School. Es wurde in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern aus dem Hochschulbereich erarbeitet und richtet sich sowohl an Auszubildende und Studenten als auch an Praktiker und Forscher. Die erste Ausgabe der von der SUB Göttingen initiierten nestor Spring School "Einführung in die digitale Langzeitarchivierung" fand vom 11. - 15. März 2007 in Gernrode/Harz statt. Für die Veranstaltung konnten mit Prof. Regine Scheffel, Susanne Dobratz, Stefan Strathmann, Prof. Dr. Achim Oßwald, Dr. Heike Neuroth, Jens Ludwig und Karsten Huth bedeutende Experten als Referenten gewonnen werden. Den 36 Teilnehmern wurde in verschiedenen Veranstaltungen ein grundsätzliches Verständnis der digitalen Langzeitarchivierung vermittelt und Lösungsmöglichkeiten für die vielfältigen Herausforderungen aufgezeigt. Themen der Spring School waren Metadaten, das Modell OAIS, Kriterien für die Auswahl bewahrungswürdiger digitaler Objekte sowie Vertrauenswürdige Archive. Ein weiterer Baustein der nestor-Bemühungen um eine umfassende Qualifizierung ist ein nestor Handbuch (pdf), das in Kürze der Öffentlichkeit vorgestellt werden wird.

Qualifizierungsangebot vom Veranstalter ausgewertet
Die Veranstalter haben nach Abschluss der Veranstaltung die Akzeptanz und das inhaltliche Angebot der Spring School 2007 durch die Teilnehmer evaluiert. Demzufolge haben ca. 3/4 von ihnen bislang noch keine nestor-Veranstaltung besucht. Nur wenige beschäftigten sich bislang in ihrem Berufsumfeld mit der digitalen Langzeitarchivierung. Die Auswahl der Themen, deren Präsentationen durch die Referenten sowie die Organisation und Durchführung der Veranstaltung wurden als sehr gut bis gut bewertet. Das gute Feedback sowie die rege Teilnahme an den Diskussionen lässt darauf schließen, dass die Bedeutung der digitalen Langzeitarchivierung sowie die Nachfrage nach einem praxisorientierten Qualifizierungsangebot in Zukunft steigen wird.

Fortsetzung noch in diesem Jahr
Um die Erfolgsstory der Spring School weiter auszubauen, wird bereits die „Winter School 2007“ geplant. Sie wird vom 11. - 15. November 2007 ebenfalls in Gernrode/Harz stattfinden und thematisch noch stärker die Praxis der digitalen Langzeitarchivierung im Fokus haben. Zum Abschluss der Winter School erhalten sämtliche Teilnehmer ein Zertifikat. Sowohl die Spring School als auch die Winter School werden von den europäischen Projekten Digital Preservation Europe (DPE) und DELOS unterstützt.

Das Kompetenznetzwerk nestor
Als Kompetenznetzwerk für Fragen der Langzeitarchivierung digitaler Ressourcen bündelt nestor die in Deutschland identifizierbaren Kompetenzen auf dem Gebiet und sucht den Kontakt zu entsprechenden Initiativen und Fachgruppen. Zu den Aufgaben von nestor zählen der Aufbau der nestor-Community aus dem Bereich der Bibliotheken, Archive und Museen. Langzeitarchivierungs-Experten in Deutschland bearbeiten über die Dialogplattform www.langzeitarchivierung.de zahlreiche Projekte rund um Bereiche wie e-Learning, e-Publishing, Digitalisierung, Open Access und nachhaltige Verfügbarkeit, insb. von Unterlagen für die Wissenschaft und Forschung. Eine weitere, wichtige Aufgabe ist es, die dauerhafte Organisationsform von nestor sicherzustellen, um den Primärzielen, die mit der digitalen Langzeitarchivierung für unsere Gesellschaft verbunden sind, näherzukommen.

Kontakt:
nestor c/o Deutsche Nationalbibliothek
Dr. Mathias Jehn
Adickesallee 1
60322 Frankfurt
Tel.: +49 - 69 - 1525 - 1141
Fax: +49 - 69 - 1525 - 1010
m.jehn@d-nb.de
www.langzeitarchivierung.de

Quelle: Pressemitteilung, Pressebüro nestor c/o COMMON, 26.3.2007

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26.3.07

Kreisarchiv Stormarn erarbeitet Online-Findbuch

Nach dreieinhalbjähriger Vorbereitungszeit verfügt das Kreisarchiv Stormarn künftig über ein Online-Findbuch. In der vergangenen Woche präsentierte Dr. Johannes Spallek, Kreiskulturreferent und Leiter des Kreisarchivs Stormarn, gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Stefan Watzlawzik diese neue Technik der Öffentlichkeit, die es allen Interessierten ermöglicht, zu jeder Zeit in den bereits vorhandenen 10 000 Datensätzen zu Archivalien zu recherchieren. Außer dem Stadtarchiv Flensburg macht in ganz Schleswig-Holstein nur das Kreisarchiv Stormarn seine Erschließungsergebnisse über ein Internetportal frei zugänglich. Als Ergänzung dazu wurden zudem inzwischen 1 500 Datensätze mit digitalen Bildern verknüpft, so dass man sich jederzeit diese historische Fotos, Mikrofilme, Dias, Plakate und Postkarten als Ergänzung zu den Verwaltungsakten und regionalen Zeitungsartikeln sowie dem Nachlass des Stormarner Journalisten Raimund Marfels anschauen kann. Es ist geplant, das Angebot der Internet - Recherche in den nächsten Jahren ständig zu erweitern.

Link: http://www.kreisarchiv-stormarn.findbuch.net/

Kontakt:
Kreisarchiv Stormarn
Mommsenstraße 14
23843 Bad Oldesloe
Tel: 04531 / 160 - 448
Fax: 04531 / 160 - 536
kreisarchiv@kreis-stormarn.de

Quelle: Jörg Riefenstahl, Hamburger Abendblatt, 24.3.2007

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25.3.07

Gütersloh aus Kindersicht

Eine komplette Schulklasse ist gar nicht so leicht zu bändigen. Die Erfahrung machten jetzt auch Miriam Weweler und Brigitte Eimer. Die beiden 13-jährigen hatten zur Stadtführung eingeladen und die Schüler der Klasse 4c der Grundschule Nordhorn waren sozusagen die Versuchskaninchen für Güterslohs ersten Kinderstadtrundgang. Wie bei jeder Stadtführung ging es in erster Linie darum, Gütersloher Sehenswürdigkeiten und die Stadtgeschichte kennen zu lernen. Aber die Schülerinnen wollten auch speziell Viertklässler mit der Innenstadt vertraut machen, bevor sie auf eine weiterführende Schule wechseln. Anregungen für den Rundgang holten sie sich bei der erfahrenen Stadtführerin Barbara Weidler. Damit bei der Premiere nichts schief geht, begleitete diese die Mädchen bei ihrer Führungs-Premiere.

22 Stationen standen auf dem Programm. Klassische Gütersloher Sehenswürdigkeiten wie der Alte Kirchplatz oder Güths Mariechen wurden von den Nachwuchsstadtführerinnen kindgerecht präsentiert. Und nach einem kurzem Überblick über die Gütersloher Schulgeschichte durften sich die Grundschüler auf dem Schulhof der Elly-Heuss-Knapp-Schule austoben, bevor es weiter ins Stadtarchiv Gütersloh ging. Dort wartete bereits Heinrich Lakämper-Lührs auf die Gruppe, um ihnen die Arbeit im Stadtarchiv zu erklären. Die Menge an Kartons mit Akten erstaunte die Kinder und sie wollten unter anderem wissen, wie man sich denn merken könne, wo alles steht.

Ein weiterer Pflichtpunkt bei dem Stadtrundgang war der Alte Kirchplatz. Hier erfuhren die Kinder, dass in der Kirchstraße das bekannte Weihnachtslied "Ihr Kinderlein kommet" entstanden ist. Die zu Beginn der Stadtführung gestellte Aufgabe wurde schließlich an der Feldstraße gelöst. Die Kinder sollten bronzefarbene Steine finden, die in den Boden eingelassen sind - die Stolpersteine. Den Fund nutzten Brigitte und Miriam, um den Kindern einen kleinen Einblick in die jüdische Geschichte Güterslohs zu verschaffen. Gut vorbereitet und souverän haben die beiden den Testlauf gemeistert. Dafür gab es ein dickes Lob von Barbara Weidler und Applaus von den Grundschülern und ihren Lehrerinnen. Das bestärkte die Mädchen, die Kinderstadtrundgänge in Zukunft regelmäßig anzubieten. Wer einen Kinderstadtrundgang buchen will, meldet sich bei Peter Grünheit in der Touristinformation am Rathaus unter 05241/822749 oder verkehrsverein.stadtguetersloh@gt-net.de.

Kontakt:
Stadtarchiv Gütersloh
Hohenzollernstr. 30a
33330 Gütersloh
Tel.: 05241 / 822302
Fax: 05241 / 822032
stephan.grimm@gt-net.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Gütersloh, 20.3.2007

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24.3.07

Ausschreibung des VFI-Förderungspreises 2007

Der Verein zur Förderung der Informationswissenschaft (VFI) ist ein Zusammenschluss einer Reihe österreichischer Informationsfachleute (überwiegend aus dem bibliothekarischen Bereich), denen es ein Anliegen ist, die hinter ihrer praktischen Tätigkeit stehende wissenschaftliche Fachdisziplin zu unterstützen und zu fördern.

Im Jahr 2007 schreibt der VFI zum zweiten Mal für den gesamten deutschsprachigen Raum einen Förderungspreis für herausragende akademische Abschlussarbeiten auf bestimmten Teilgebieten der Informationswissenschaft aus. Pro Jahr können bis zu drei Preise und insgesamt bis zu 1000 Euro vergeben werden; das Preisgeld für einen einzelnen Preis beträgt maximal 500 Euro. Die Preisträger werden in der Fachpresse bekannt gemacht.

Für diesen Preis kommen universitäre Diplom- und Magisterarbeiten, postgraduale Magister- bzw. Masterarbeiten (auch FH) sowie Doktorarbeiten in Frage, die im jeweils laufenden oder vorangegangenen Jahr approbiert worden sind.

Auswahlkriterien für die Vergabe sind neben der wissenschaftlichen Qualität der Arbeit vor allem Kriterien wie Originalität/Neuartigkeit des Themas, Praxisrelevanz, Relevanz für die theoretische Weiterentwicklung des gewählten Teilgebietes, Qualität und Originalität hinsichtlich Methodik und Themenbehandlung, Qualität der Präsentation und des Stils und Brauchbarkeit als Lehrtext oder Übersichtsarbeit.

Endtermin für die Einreichung der Arbeiten ist der 14. September 2007. Über die Vergabe wird bis zum 14. Dezember 2007 entschieden. Die Arbeiten sind, gemeinsam mit einer Approbationsbestätigung der betreffenden Hochschule, in elektronischer Form einzusenden. Die Vergabe eines Preises ist an die Vorlage einer als Zeitschriftenaufsatz publizierbaren Kurzversion gebunden.

Alle wichtigen Details zu den Regelungen für den VFI-Förderungspreis finden Sie auf der Webseite http://www.ub.tuwien.ac.at/vfi/VFI_Preis.html

Die E-Mail-Adresse für die Einsendung von Bewerbungen und sonstige Korrespondenz zum VFI-Förderungspreis lautet vfi-preis@tuwien.ac.at.

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23.3.07

Enzkreis stiftet Gottlob Frick-Medaille: Gestaltungswettbewerb an der Hochschule Pforzheim

Im vergangenen Jahr wäre der weltberühmte Kammersänger Gottlob Frick 100 Jahre alt geworden. Dies nahm Landrat Karl Röckinger zum Anlass, für die Enzkreis-Medaillenreihe „Geschichte und Gegenwart“ die Schaffung einer Gottlob Frick-Medaille anzuregen. Das Kreisarchiv des Enzkreises hat mit Unterstützung der Gottlob Frick-Gesellschaft hierzu nun an der Hochschule Pforzheim einen Gestaltungswettbewerb gestartet.

Der auch als „schwärzester Bass der Welt“ bezeichnete Sänger wurde 1906 als dreizehntes Kind des Gemeindeförsters in Ölbronn geboren. Nach sängerischer Ausbildung in Stuttgart verbrachte Gottlob Frick seine „Gesellenjahre“ an den Opern von Coburg, Freiburg und Königsberg. In Dresden und Berlin mit langjährigen Engagements versehen, begann nach 1950 Fricks internationale Karriere, die den Sänger zu Gastspielen unter anderem nach Hamburg, München, Wien, Mailand, London, Paris, Rom, Florenz, Buenos Aires und New York führte. Seinen Lebensabend verbrachte Gottlob Frick in seinem Heimatort Ölbronn; nach seinem Tod 1994 fand er dort auch die letzte Ruhestätte.

Die 1975 begründete Medaillenreihe des Enzkreises thematisierte bereits mehrfach bedeutende Persönlichkeiten aus der Region, zum Beispiel den Naturwissenschaftler Franz Josef Gall aus Tiefenbronn und den Musiker Johann Abraham Sixt aus Gräfenhausen. Die Medaillen werden bei Jubiläen und Ehrungen verliehen und zeichnen ihrerseits besondere Lebensleistungen aus. Anders als bei den bisherigen Medaillen, die von renommierten Künstlern gestaltet wurden, geht der Enzkreis mit dem Wettbewerb an der Fakultät Gestaltung der Hochschule Pforzheim einen neuen Weg: Studentinnen und Studenten der Abteilung „Schmuck und Objekte der Alltagskultur“ sollen dabei die Gelegenheit erhalten, ihre Ideen und ihre Kreativität in Entwürfe einzubringen; der beste soll umgesetzt und in Bronze gegossen werden. Diese Idee stammt noch von dem leider viel zu früh verstorbenen Kreisarchivmitarbeiter Jürgen H. Staps. Als Preisgelder stellt der Enzkreis insgesamt 1.000 Euro zur Verfügung.

„Wir sind sehr gespannt, wie die Studierenden sowohl den Weltruhm als auch die Heimatverbundenheit Fricks künstlerisch darstellen“, freut sich Landrat Karl Röckinger schon jetzt auf die Entwürfe. Im Juni wird eine Jury den besten Vorschlag auswählen; Jurymitglieder sind neben dem Landrat selbst Regierungspräsidentin a.D. Gerlinde Hämmerle als Präsidentin der Gottlob-Frick-Gesellschaft, Prof. Christine Lüdeke von der Hochschule Pforzheim sowie Ölbronn-Dürrns Bürgermeister Norbert Holme.

Fricks Heimatgemeinde hat ihrem großen Sohn mit der 1997 eingeweihten Gedächtnisstätte in Ölbronn bereits ein Denkmal gesetzt. Die dort ansässige Gottlob-Frick-Gesellschaft erinnert mit Konzerten und jährlichen Künstlertreffen an eine ganze Sängergeneration, betreibt aber auch Nachwuchsförderung. Eine kurze Lebensbeschreibung über Gottlob Frick ist übrigens im aktuellen Enzkreis-Jahrbuch 11 nachzulesen, das im Landratsamt, auf den Rathäusern und im Buchhandel erhältlich ist.

Kontakt:
Landratsamt Enzkreis - Kreisarchiv
Zähringerallee 3
75177 Pforzheim
Telefon: (07231) 308-423
Fax: (07231) 308-837
Kreisarchiv@enzkreis.de

Quelle: Pressestelle Enzkreis, Pressemitteilung 80/2007, 22.3.2007

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Hessen – eine starke Geschichte

Die Ausstellung "Hessen – Eine starke Geschichte. 60 Begegnungen mit unserem Land seit 1945" wurde von der Hessischen Landesregierung in Kooperation mit dem Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden anlässlich des sechzigjährigen Landesjubiläums erarbeitet. Die Ausstellungseröffnung findet am 25. März 2007, um 15 Uhr im Haus der Stadtgeschichte in Offenbach statt. Eine Einführung in die Ausstellung wird durch Dr. Klaus Eiler, Leiter des Hessischen Hauptstaatsarchivs Wiesbaden erfolgen. Hessens Nachkriegsgeschichte beginnt mit dem 19. September 1945. Damals verfügte US-General Dwight D. Eisenhower mit der Proklamation Nr. 2 die Gründung von Groß-Hessen. Bis zur Verabschiedung einer Verfassung und der Wahl zum ersten Hessischen Landtag am 1. Dezember 1946 wurden in Hessen die Fundamente für eine freiheitlich-demokratische Zukunft gelegt. Die Ausstellung präsentiert sechzig ausgewählte Themen aus Politik, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kultur, die das Land geprägt haben, dazu viele Exponate, die das Geschehen lebendig werden lassen. Sie treffen den "King of Rock 'n' Roll" und die "Lottofee". Sie schauen bei der ersten "documenta" vorbei und entdecken wegweisendes Design aus Hessen. Dabei begegnen Sie den wilden fünfziger Jahren ebenso wie wichtigen landespolitischen Ereignissen und nicht zuletzt Leistungen von Wirtschaft, Technik und Wissenschaft, die Garanten des Fortschritts wurden. Sie sind herzlich zu einer mal ernsten, mal unterhaltsamen, in jedem Fall aber "starken" Begegnung mit der Geschichte des Landes Hessen eingeladen. Offenbacher Beiträge und Objekte (Museum und Archiv im Haus der Stadtgeschichte, Deutsches Ledermuseum, Dt. Wetterdienst) bereichern die Ausstellung und zeigen die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung der Stadt Offenbach im Gefüge der hessischen Städte. Die Stadt der Lederwarenmesse und des Deutschen Wetterdienstes hat die Geschicke des 1945 proklamierten Landes an vielen Stellen mitbestimmt. Führungen für Schulklassen sind jederzeit möglich. Der Eintritt zu den Veranstaltungen und zur Ausstellung, die noch bis zum 15. April 2007 besichtigt werden kann, ist frei.

Im Rahmen der Ausstellung fand am 1. April 2007 ein Vortrag des Historikers Vicente-Such Garcia statt: "60 Jahre Hessen – Wege zur Demokratie". Dieser Vortrag widmet sich der hessischen Geschichte vor 1945.

Eine Finissage schließt die Ausstellung am Sonntag, 15. April 2007, 15.00 Uhr, mit szenischen Lesungen, die "Wirtschaftswunderzeit" der "wilden 50er" in Wort und Bild darstellend, ab.

Kontakt:
Haus der Stadtgeschichte - Museum und Archiv
Herrnstraße 61
63065 Offenbach
Tel.: 069 / 8065 - 2046
Fax: 069 / 8065 - 2469
juergen.eichnauer@offenbach.de
haus-der-stadtgeschichte@offenbach.de

Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden
Mosbacher Str. 55
65187 Wiesbaden
Tel.: 0611 / 881 - 0
Fax: 0611 / 881 - 145
Poststelle@hhstaw.hessen.de
www.hauptstaatsarchiv.hessen.de

Quelle: Veranstaltungen Stadt Offenbach; Frankfurt-Live.com, 19.3.2007

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Ausstellung im Staatsarchiv Ludwigsburg über Robert Blum

Robert Blum (1807-1848) war Visionär, Demokrat und Revolutionär. Eine Ausstellung im Staatsarchiv Ludwigsburg, die am 1. März 2007 eröffnet wurde, bietet nun die Gelegenheit, Robert Blum im Jahr seines 200. Geburtstages (wieder) kennen zu lernen. Der Wortführer der Linken in der Frankfurter Nationalversammlung von 1848 gilt als einer der Vorkämpfer für Freiheit und Rechtsstaatlichkeit und als "Märtyrer der Revolution". Blum wurde am 9. November 1848 in Wien infolge seiner Beteiligung an den Kämpfen zur Verteidigung der Revolution standrechtlich erschossen. Übrigens stand damit auch das Schicksal des Ludwigsburgers David Friedrich Strauß in Verbindung: Nachdem sich Strauß als Abgeordneter in der Württembergischen Ständekammer kritisch gegen den erschossenen Blum geäußert hatte, musste er im Dezember 1848 sein Mandat niederlegen. Die Robert-Blum-Ausstellung ist noch bis zum 27. April 2007 zu sehen. Veranstalter sind das Staatsarchiv Ludwigsburg und das Bundesarchiv, Außenstelle Ludwigsburg. Als Begleitprogramm zur Ausstellung werden noch folgende Veranstaltungen angeboten:

Verschliefen die Ludwigsburger die Revolution? - Vortrag von Wolfgang Könniger am 17.04.2007 von 19.00-20.30 Uhr im Staatsarchiv Ludwigsburg

König Wilhelm I. regiert Württemberg gänzlich anders als sein Vater Friedrich, der erste württembergische König. Auch die sonst immer ausgepressten Bauern sind ihm wichtig. Neues Saatgut ergibt reiche Ernten, das Land ist im Erblühen. Ludwigsburg wird Verwaltungsstadt, es ist ruhig, die Bürger sind mit der Situation zufrieden. Was kümmert eine Revolution im übrigen Deutschland und revolutionäre Tendenzen in Europa? Doch genauer betrachtet gärt es im Vormärz auch in Ludwigsburg: von Polen beeinflusst. Es gibt revolutionäre Vorträge im Waldhorn, "Zusammenrottungen" auf der Schlosstraße. Ludwigsburg ist außerdem eine Stadt der Dichter und Denker. Diese nehmen Anteil am neuen Denken in Europa, sind verstrickt in Neuordnungen und Neuwahlen, streiten sich auch, suchen Versöhnung. Nicht vergessen werden darf der Gerichtsort Ludwigsburg. Im Ordenssaal des Ludwigsburger Schlosses wurde den Revolutionären der Prozess gemacht. Verschliefen die Ludwigsburger tatsächlich die Revolution?

Auf den Spuren der Revolution von 1848 in Ludwigsburg - Führung von Wolfgang Könniger am 21.04.2007 von 15.00-16.30 Uhr inLudwigsburg

Revolution in Ludwigsburg? Eigentlich undenkbar. So ein Verwaltungsstädtchen im Dienste seiner Majestät ist doch ruhig. Und doch tauchen Namen aus dem Schatten der Vergangenheit auf, Namen wie Vischer, Strauß und Lohbauer. Erinnerungen an Kämpfe klingen an, Wahlkämpfe, die zum Kampf der Jugend führen, zu Straßenschlachten in Ludwigsburg. Es kommt auch zu einem völlig missglückten Militäreinsatz, der die Bürger erzürnt. Die Führung zeigt all diese Plätze der Revolution. Eine schriftliche Anmeldung ist bis zum 18. April 2007 bei der Volkshochschule Ludwigsburg, Arsenalstraße 2, 71638 Ludwigsburg erforderlich.

Aus dem Giftschrank der Zensurbehörden - Sonderführung von Dr. Peter Müller am 22.05.2007 von 19.00 - 21.00 Uhr im Staatsarchiv Ludwigsburg

Die Zeit des Vormärz (1830-1848) war eine Epoche der Zensur. Schrifttum mit liberalem und demokratischem Inhalt wurde, soweit es überhaupt zum Druck gelangte, von den Zensurbehörden rigoros eingezogen. Was die Staatsorgane den Bürgern damals nicht zumuten wollten und mit welchen Tricks Autoren und Verleger die Zensurbehörden zu täuschen versuchten, kann man den im Staatsarchiv Ludwigsburg lagernden Zensurakten entnehmen. In diesen finden sich bis heute zahlreiche der damals beschlagnahmten Bücher und Druckschriften. Im Rahmen der Veranstaltung werden einige Zensurakten geöffnet und ihr "explosiver" Inhalt vorgestellt. Eine schriftliche Anmeldung ist bis zum 7. Mai 2007 bei der Volkshochschule Ludwigsburg, Arsenalstraße 2, 71638 Ludwigsburg möglich.

Kontakt:
Staatsarchiv Ludwigsburg
Arsenalplatz 3
71638 Ludwigsburg
Tel.: 07141 / 18 - 6310
Fax: 07141 / 18 - 6311
staludwigsburg@la-bw.de

Quelle: Aktuelles, Ausstellungen, Veranstaltungen Landesarchiv Baden Württemberg

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22.3.07

Ein Leben für Baden - Ausstellung über Leo Wohleb

In Erinnerung an den herausragenden Politiker, der zu den Gründervätern unserer Nachkriegsdemokratie zählt, ist vom 23. März bis 22. April 2007 die Ausstellung „Leo Wohleb - ein Leben für Baden“ im Regierungspräsidium Karlsruhe am Rondellplatz zu sehen. Sie wurde gemeinsam vom Landesverein Badische Heimat e.V. und dem Staatsarchiv Freiburg erarbeitet. Das Regierungspräsidium freut sich, dass es gelungen ist, diese interessante Ausstellung in Karlsruhe präsentieren zu können. Eröffnet wurde sie am 22. März 2007 von Regierungspräsident Dr. Rudolf Kühner und Oberbürgermeister Heinz Fenrich.

Leo Wohleb (1888-1955), den Altphilologen als Mitverfasser einer bis heute in Gebrauch befindlichen lateinischen Schulgrammatik bekannt, hat 1918-1919, dann von 1931 bis 1934 und einige Monate im Jahre 1945 in der Karlsruher Kulturverwaltung gewirkt. Nach 1933 gehörte er zu den wenigen Pädagogen, die eine kritische Distanz zu den braunen Machthabern wahrten. Seine beispielhafte Humanität und seine Begeisterungsfähigkeit waren Charakterzüge, die ihm nach 1945, als er sich mit voller Kraft dem Wiederaufbau des materiell zerstörten und moralisch diskreditierten Nachkriegsdeutschlands widmete, auszeichneten und zu Gute kamen. Von 1947 bis 1952 war er Staatspräsident des Landes (Süd)Baden. Einem größeren Publikum bekannt geblieben ist Leo Wohleb im Zusammenhang mit der Badenfrage, die zwischen 1948 und 1952 politisch aktuell war. Sein letztendlich erfolgloses Beharren auf die Wiederherstellung Badens brachte ihm viele Anfeindungen und Verunglimpfungen ein. Mit der Gründung des Südweststaates Baden-Württemberg ging 1952 das staatliche Eigenleben des Landes (Süd)Baden zu Ende. Noch im gleichen Jahr ernannte Bundeskanzler Adenauer ihn zum Gesandten der Bundesrepublik Deutschland in Portugal. Zu sehen ist die Ausstellung vom 23. März bis 22. April 2007 täglich von 11 bis 18 Uhr. Über die Osterfeiertage vom 6. bis 9. April 2007 ist das Regierungspräsidium geschlossen. Der Eintritt ist frei.

Kontakt:
Regierungspräsidium Karlsruhe am Rondellplatz
Karl-Friedrich-Str. 17
76133 Karlsruhe
Tel.: 0721 / 926 - 4060
Fax: 0721 / 926 - 4020
ausstellungen@rpk.bwl.de

Staatsarchiv Freiburg
Colombistraße 4
79098 Freiburg
Tel.: 0761 / 38060 - 0
Fax: 0761 / 38060 - 13
stafreiburg@la-bw.de

Quelle: Pressemitteilung Regierungspräsidium Karlsruhe, 8.3.2007; ka-news, 21.3.2007

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21.3.07

Bewegte Reformationsgeschichte - Martin Bucers Auseinandersetzung mit den Altgläubigen in Köln

Band 11,3 der Bucer-Edition wird der Öffentlichkeit vorgestellt - "Es handelt sich um eine theologiegeschichtlich bedeutsame Auseinandersetzung" Am Donnerstag, den 22. März 2007 um 19 Uhr stellt die Forschungsstelle "Martin Bucers Deutsche Schriften" der Heidelberger Akademie der Wissenschaften im Historischen Archiv der Stadt Köln Band 11,3 ihrer Werkedition vor. Mitveranstalter sind die Stadt Köln und das Gütersloher Verlagshaus. Die Begrüßung erfolgt durch Archivleiterin Dr. Bettina Schmidt-Czaia sowie Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes. Eingeleitet wird die Buchpräsentation von zwei Vorträgen: Prof. Dr. Eike Wolgast, Stellvertretender Sekretar der Philosophisch-historischen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, behandelt das Thema der "Grundlagenforschungen in den Geisteswissenschaften"; der Leiter der Bucer-Forschungsstelle, Prof. Dr. Christoph Strohm, erläutert "Die Bedeutung des Kölner Reformationsversuchs für die deutsche Reformationsgeschichte".

Die Edition des umfangreichen Werks Martin Bucers (1491-1551) ist für die gesamte Epoche der Reformation eines der wichtigsten Vorhaben, da dieser Straßburger Theologe, Kirchenmann und Politiker zu den wirkungsmächtigen Persönlichkeiten der deutschen wie der europäischen Reformationsgeschichte zählt. Von der historisch-kritischen Ausgabe der Deutschen Schriften Martin Bucers sind bisher 15 Bände erschienen.

Die Werke Bucers zu den Reformationsbestrebungen des Kölner Erzbischofs Hermann von Wied, die er in den Jahren 1542-1545 in dessen Auftrag betrieb, waren auch für die deutsche Reformationsgeschichte von weitreichender Bedeutung. Diese Werke Bucers wurden in drei Bänden ediert, von denen der nun neu vorliegende der letzte ist. Er enthält die Edition der "Beständigen Verantwortung". Dieses im Januar 1545 in Bonn publizierte Werk ist das umfangreichste in deutscher Sprache abgefaßte Werk Bucers, mit dem er im Namen des Kölner Erzbischofs erneut in aller Ausführlichkeit die Angriffe des Kölner Domkapitels und insbesondere die Entgegnungen und Angriffe in Johannes Groppers "Christlichen und Catholischen Gegenberichtung" zurückwies. Dabei führte Bucer kirchenrechtliche und patristische Belege als Argumente für seine reformatorische Theologie ins Feld.

"Der genannte Kölner Theologe Gropper stand den Reformvorhaben seines Erzbischofs Hermann von Wied zunächst positiv gegenüber und war mit Martin Bucer bis zum Januar 1543 fast freundschaftlich verbunden. Dann aber wurde er zum Wortführer der Gegner der vom Erzbischof mit Hilfe Martin Bucers, Melanchthons und Kaspar Hedios in Gang gebrachten protestantischen Reform des Erzbistums Köln", so Dr. Thomas Wilhelmi, der Herausgeber des neuen Bandes. "Es handelt sich um eine theologiegeschichtlich bedeutsame Auseinandersetzung. Um diese im Detail für den Leser nachvollziehbar zu machen, haben wir auch Groppers im Frühjahr 1544 in Köln publizierte "Christliche und catholische Gegenberichtung" hier als Nachdruck veröffentlicht, da Bucer in seiner "Beständigen Verantwortung" in allen Einzelheiten auf diese Schrift eingeht."

Info:
Martin Bucer "Deutsche Schriften" Bd. 11,3: "Schriften zur Kölner Reformation" (1545). Bearbeitet von Thomas Wilhelmi. 728 Seiten, 178 Euro. Gütersloher Verlagshaus 2006.ISBN 978-3-579-04311-1.

Martin Bucer: "Deutsche Schriften" Ergänzungsband: Johannes Gropper "Christliche und catholische Gegenberichtung" Reprint des 1544 in Köln erschienenen Drucks. Herausgegeben von Thomas Wilhelmi. 356 Seiten, 78 Euro. Gütersloher Verlagshaus 2006. ISBN 978-3-579-04312-8.

Kontakt:
Dr. Johannes Schnurr
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Tel.: 06221 / 54 34 00
Fax: 06221 / 54 33 55
johannes.schnurr@urz.uni-heidelberg.de
www.haw.baden-wuerttemberg.de

Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Bucer-Forschungsstelle
Dr. Thomas Wilhlemi
Tel.: 06221 / 54 43 96
Fax: 06221 / 54 43 95
bucer@urz.uni-heidelberg.de
www.haw.baden-wuerttemberg.de/seiten/forschung/forschungsstellen/bucer.php

Quelle: Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Uni-Protokolle, 20.3.2007

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Evangelisch am Rhein – Werden und Wesen einer Landeskirche

Ein neues umfangreiches Werk rheinischer Kirchengeschichte mit dem Titel „Evangelisch am Rhein – Werden und Wesen einer Landeskirche“ wird das Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland im Juni 2007 vorlegen. 23 Autorinnen und Autoren haben in nur zwei Jahren die Entwicklung der rheinischen Kirche von den Anfängen bis zur Neuzeit nachgezeichnet. Im ersten Teil des 300 Seiten starken Werkes geht es in fünf Kapiteln um „geschichtliche Abrisse“ von Konstantin bis heute, genauer: bis zur Präseswahl von Peter Beier im Jahre 1989. Im zweiten Teil informieren „vertiefende Zugänge“ in weiteren fünf Kapiteln über die Zusammenhänge von Kirche und Moderne, Bildung, Diakonie sowie Bekenntnis, Frömmigkeit, Theologie. Außerdem werden ausgewählte Persönlichkeiten porträtiert. Das historische Werk erscheint im Auftrag des Ausschusses für rheinische Kirchengeschichte und kirchliche Zeitgeschichte und füllt eine Lücke: Die letzte umfassende Bestandsaufnahme rheinischer Kirchengeschichte stammt aus den 1970-er Jahren. Doch nicht nur das: „Wir wollen mit dem Buch auch neue aktuelle Akzente setzen. Man findet dort vieles, was man nicht erwartet“, so Dr. Stefan Flesch, Direktor des Archivs der evangelischen Kirche im Rheinland und, zusammen mit Joachim Conrad, Nicole Kuropka und Thomas Martin Schneider, Mitherausgeber der Publikation. „Wir schreiben die Kirchengeschichte bis in die Zeitgeschichte fort, und das Biografiekapitel zeigt nicht nur Wege, sondern auch Irrwege von Theologen auf, z.B. von problematischen Gestalten wie Karl Dungs, einer rheinische Größe unter den Deutschen Christen.“

Das Buch bietet nicht nur einen aktuellen Überblick über die rheinische Kirchengeschichte auf dem neuesten Stand der Forschung. Es zeigt auch ca. 150 Abbildungen mit Kartenskizzen von der Spätantike bis heute, Urkunden, Zeichnungen und Porträts und Bilddarstellungen von Abendmahlsgeräten und Bauwerken. Und: Die mitgelieferte CD ist umfangreicher als das Buch. Sie enthält einen ungekürzten Anhang mit Literatur- und Quellenangaben und Quellenzitaten sowie eine Verlinkung der Beiträge – ein besonders interessantes Angebot für Theologiestudierende und die wissenschaftliche Forschung.

Info:
Evangelisch am Rhein. Werden und Wesen einer Landeskirche. Im Auftrag des Ausschusses für rheinische Kirchengeschichte und kirchliche Zeitgeschichte hg. v. Joachim Conrad, Stefan Flesch, Nicole Kuropka u. Thomas Martin Schneider, Düsseldorf 2007. (Schriften des Archivs der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nr. 35) ISBN 978–3–930250–48–6. Zum Subskriptionspreis von € 24,80, Ladenpreis € 29,80.
Subskriptionsende: 31.7.2007

Kontakt:
Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland
Landeskirchenamt
Hans-Böckler-Straße 7
40476 Düsseldorf
Tel.: 0211 / 45 62 - 268
Fax: 0211 / 45 62 - 421
marlis.stempel@ekir-lka.de

Quelle: Pressemeldung EKiR, 19.3.2007

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20.3.07

Findbuch zum Gemeindearchiv Eisingen 1702-1981

Die Gemeinde Eisingen liegt wenige Kilometer nordwestlich der Stadt Pforzheim am Übergang vom Kraichgau zum Schwarzwald. Die überlieferte Geschichte der Gemeinde Eisingen im Enzkreis beginnt mit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 919. Neben der Tierzucht spielte stets der Weinbau in der Gemeinde eine bedeutende Rolle. Die Industrialisierung sorgte Ende des 19. Jahrhunderts auch in Eisingen für einen Strukturwandel: Aus dem rein bäuerlichen Dorf wanderten von Jahr zu Jahr in steigendem Maße Arbeiter als Pendler in die aufblühende Industrie Pforzheims ab. In den letzten siebzig Jahren wuchs die Bevölkerung hingegen stark an - von 1.071 im Jahr 1939 über 1.350 im Jahr 1950, 2.186 im Jahr 1970 bis zu 4.300 heute.

Viele Geschichten aus dem alten Eisingen waren bislang in verschiedenen Archiven verstreut. So befanden sich u.a. über 54 laufende Meter „alte Akten“ unterm Rathausdach. Und auch beim Generallandesarchiv in Karlsruhe waren Eisinger Unterlagen eingelagert. Jetzt aber stehen die Archivalien erschlossen, verzeichnet und restauriert im neuen Archivraum der Gemeinde Eisingen.

Auf einstimmigen Beschluss des Eisinger Gemeinderates war das Kreisarchiv des Enzkreises mit der Sicherung der geschichtlichen Überlieferung Eisingens beauftragt worden. Die Ordnungs- und Verzeichnungsarbeiten leistete Archivarin Heike Sartorius, auch Ursula Reister und Anke Huber waren beteiligt. Zusammen mit Amtsleiter Konstantin Huber konnte Heike Sartorius jetzt das „Findbuch zum Gemeindearchiv Eisingen“ an die Verwaltung übergeben.

Das über 300 Seiten starke Werk mit genauer Bezeichnung aller vorhandenen Unterlagen ist der Schlüssel zu den fast 1.500 Archivalieneinheiten aus dem Zeitraum von 1702 bis 1981. Rund 28.000 Euro hat die Aufarbeitung und Sicherung der Archivunterlagen gekostet.

Kontakt:
Gemeinde Eisingen
Talstraße 1
75239 Eisingen
Telefon: 07232-38110
Telefax: 07232-381120
gemeinde@eisingen-enzkreis.de

Landratsamt Enzkreis - Kreisarchiv
Zähringerallee 3
75177 Pforzheim
Telefon: (07231) 308-423
Fax: (07231) 308-837
Kreisarchiv@enzkreis.de

Quelle: Pforzheimer Zeitung, 16.3.2007

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Stadtarchiv Neuss zeigt Geschichte in Gesichtern

In den neuen Räumen des Stadtarchivs Neuss wurde am 15. März 2007 die Ausstellung „Geschichte in Gesichtern“ eröffnet, zeitgleich zu den "Jüdischen Kulturtagen", die 2007 unter dem Motto: neue töne – jüdisches (er)leben stehen. Sie sind ein gemeinsames Projekt der Städte Bonn, Düsseldorf und Köln (rhein land ag), der acht jüdischen Gemeinden des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und der Synagogen-Gemeinde Köln, der Städte Aachen, Bedburg-Hau, Duisburg, Essen, Krefeld, Leverkusen, Mönchengladbach, Neuss, Nettetal, Ratingen, Wuppertal sowie des Landschaftsverbandes Rheinland und des NRW KULTURsekretariats Wuppertal. In diesem Jahr werden mehr als 270 Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen, Vorträge, Filme oder Ausstellungen angeboten. Grundlage der Ausstellung im Stadtarchiv Neuss sind 25 000 Glasplatten, die vor knapp zwei Jahren an das Stadtarchiv übergeben wurden. Auf ihnen hat das Neusser Fotoatelier Kleu in den Jahren 1903 bis 1973 Neusser Bürger abgelichtet. Dieser lange unentdeckt gebliebene Schatz wird jetzt im Stadtarchiv Neuss gesichert und gesichtet. In dieser für die Kulturgeschichte einzigartigen Überlieferung finden sich auch zahlreiche bislang unbekannte Bildnisse Neusser Jüdinnen und Juden aus der Zeit vor 1945. Namen und Schicksale bekommen mit diesen lebendigen Porträts erstmals ein Gesicht. Alphabetisch und chronologisch geordnete Register ermöglichten es sogar, Geschichten rund um die Portraitierten zu rekonstruieren, die selbst Archivleiter Dr. Jens Metzdorf und Professor Stefan Rohrbacher vom Institut für Jüdische Studien der Uni Düsseldorf überrascht haben. Gemeinsam mit Studenten beteiligte sich Prof. Rohrbacher im Rahmen eines Seminars an dem Projekt. Selbst er - der bereits ein Buch über die Juden in Neuss veröffentlicht hat, erfuhr bei der Recherche noch so manches über die Menschen, die er bisher nur dem Namen nach kannte.

In der Ausstellung, die noch bis zum 27. April 2007 zu besichtigen ist, sind Bildnisse Neusser Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens zu sehen. Die Ausstellung zeigt einerseits die Kunst des Fotografen, andererseits vermittelt sie aber auch einen Eindruck von dem Selbstverständnis eines deutsch-jüdischen Bürgertums in einer rheinischen Mittelstadt und konfrontiert mit den Schicksalen der Porträtierten. Der Betrachter begegnet den Kindern des Viehhändlers, die Schulranzen auf dem Rücken, der Tochter des Kantors in ihrer Schwesterntracht, dem einst angesehenen Geschäftsbesitzer und seiner Frau, die sich im Festtagsstaat ablichten lassen – nur kurze Zeit vor der Deportation. Mit den eindrucksvollen reproduzierten Großaufnahmen werden so beispielhaft Lebensverhältnisse und Schicksalswege Neusser Juden vermittelt. Auf Wandfahnen wurden Informationen zu den Dargestellten kurz und prägnant zusammengefasst. Wer mehr erfahren möchte, kann die ausführlicheren Beschreibungen in den handlichen Mappen lesen, die ebenfalls den Besuchern zur Verfügung stehen. Ergänzend dazu sind zwei Vitrinen mit handgeschriebenen Postkarten der Porträtierten oder wenigen originalen Schriftstücken aus dem Stadtarchiv bestückt. Führungen durch die Ausstellung gibt es am 29. März und 26. April 2007, jeweils um 18 Uhr oder nach Vereinbarung.

Kontakt:
Stadtarchiv Neuss
Oberstr. 15
41460 Neuss
Tel.: 02131 / 90 - 4250
Fax: 02131 / 90 - 2433

Quelle: Aktuelles Stadtarchiv Neuss, 6.3.2007; Helga Bittner, Neuss-Grevenbroicher-Zeitung, 15.3.2007

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19.3.07

Sichere Aufbewahrung von Akten im Untertagearchiv Heilbronn

Uta lautet die Abkürzung für das Untertagearchiv, das die Südwestdeutsche Salzwerke AG im Stollen Heilbronn im Jahre 1997 eingerichtet hat. Wo Uta genau liegt, will Bergwerksdirektor Dr. Gerd Bohnenberger allerdings aus Sicherheitsgründen nicht verraten. Denn Uta enthält unter anderem wertvolle Akten und Dokumente von Firmen, die ihre Unterlagen krisensicher lagern wollen. Aber auch Unterlagen des eigenen Unternehmens sowie Materialien aus dem Stadtarchiv Heilbronn sind dort gelagert. Seit über einhundert Jahren wird im Verbundbergwerk Heilbronn/Kochendorf Salz abgebaut. In etwa 200 m Tiefe und mit ca. 1 800 Abbaukammern ist dabei ein Streckennetz entstanden, das in etwa dem darüberliegenden Straßennetz der Stadt Heilbronn entspricht. Jede dieser Kammern ist etwa 200 m lang, 15 m breit und 10 - 20 m hoch. Gleichgroße Pfeiler zwischen den Kammern stützen das Gebirge unter und über dem Salzlager. Die ältesten Kammern existieren bereits seit über einhundert Jahren ganz ohne technische Stützen. Die Kammern zeichnen sich dadurch aus, dass sie standsicher, trocken, erdbeben- und einbruchsicher, ganzjährig mit etwa 18° C gleichbleibend temperiert - ohne Heizung oder Kühlung - ungezieferfrei und frei von Elektrosmog sind. Mit dem Uta steht somit ein von Naturkatastrophen, Klimaschwankungen, Wasserrohrbrüchen, Ungezieferplagen und Elektrosmog unberührter Lagerraum zur Verfügung, der auch preislich ein attraktives Angebot darstellt. Denn die Kosten für die gemieteten Lagerflächen orientieren sich an denen, die für oberirdische Flächen verlangt werden. Aufbewahrt werden können dort Akten, die gesetzlichen Aufbewahrungsfristen unterliegen, Akten, die Sicherheitsbestimmungen unterliegen, Röntgenbilder, Datenträger, Bücher, Wertgegenstände jeglicher Art, Kunstgegenstände, wie z.B. Bilder, Statuen und Skulpturen sowie Möbel. Das Fassungsvermögen der Stollen im Salzbergwerk Heilbronn, die bis zu 100 Meter lang sind, ist nahezu unerschöpflich. Im Gegensatz zu Kanada und England, wo solche Untertagearchive gerne genutzt werden, ist bis jetzt die Nachfrage in Deutschland nach diesem sicheren Aufbewahrungsort eher gering.

Während des Zweiten Weltkriegs sah dieses noch anders aus. In den Bergwerken Heilbronn und Kochendorf wurden damals - wie Prof. Dr. Christhard Schrenk, Direktor der Heilbronner Stadtarchivs, in einer Publikation zusammengestellt hat - vor allem sakrale und profane Kunstgegenstände, Lizenzen und Patentschriften, Modelle und Originalmaschinen, aber auch sonstige Wertgegenstände und Hausrat in Kisten eingelagert, die nach Kriegsende nach gründlicher Überprüfung der Besitzansprüche von den Amerikanern den rechtmäßigen Eigentümern unversehrt zurückgegeben wurden. In den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts sind die Heilbronner und Kochendorfer Schatzkammer-Stollen verfüllt worden. Uta wurde daher 1997 von der Südwestdeutsche Salzwerke AG an einem benachbarten Ort eingerichtet.

Kontakt:
Südwestdeutsche Salzwerke AG
Salzgrund 67
74076 Heilbronn
Tel.: 0 71 31 / 9 59 - 0
Fax: 0 71 31 / 17 90 71

Stadtarchiv Heilbronn
Eichgasse 1 (Deutschhof)
74072 Heilbronn
Tel.: 07131 / 56 - 2290
Fax: 07131 / 56 - 3195

Quelle: Maria Theresia Heitlinger, Heilbronner Stimme, 12.3.2007

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18.3.07

Die Geschichte der Juden im Nachkriegsdeutschland

Die VolkswagenStiftung bewilligt rund 278.000 Euro für ein außergewöhnliches Projekt zur Aufarbeitung und Gesamtdarstellung der deutsch-jüdischen Geschichte nach 1945 Juden in Deutschland - ein Thema, das in der Betrachtung zumeist auf den Holocaust beschränkt bleibt oder in noch weiter in die Vergangenheit reichender Perspektive interessiert. Über die Nachkriegsgeschichte der Juden in Deutschland hingegen ist wenig bekannt; die Jahreszahl 1945 markiert für viele das vermeintliche Ende des Judentums in diesem Land. Und doch hat das jüdische Leben hierzulande viele Facetten: Wussten Sie, dass die hiesige jüdische Gemeinde die drittgrößte Europas ist? Derzeit gehören dem Zentralrat der Juden 102 einzelne Gemeinden mit rund 105.000 Mitgliedern an, doch man schätzt, dass wohl rund 200.000 Juden in Deutschland leben. Und deren Zahl wächst stetig. Dabei stellt - etwa mit Blick auf Fragen der Integration - vor allem die Zuwanderung aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion gerade für die Gemeinden selbst eine aktuelle Herausforderung dar.

Dieser stark vernachlässigten zeithistorischen Spur nachgehen und ein umfassendes Werk zur Geschichte der Juden in Deutschland seit 1945 erarbeiten: Das will Professor Dr. Michael Brenner von der Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur der Universität München, der zugleich Vorsitzender der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft des Leo Baeck Instituts ist. Mit Hilfe namhafter jüdischer und nicht-jüdischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler soll eine Gesamtdarstellung entstehen, die alle Facetten jüdischen Lebens in der Bundesrepublik und in der DDR behandelt. Die VolkswagenStiftung unterstützt die Forscher bei ihrer Arbeit mit rund 278.000 Euro. Auf diese Weise soll ein fünfter Band zur "Deutsch-jüdischen Geschichte in der Neuzeit" entstehen; an der Finanzierung der Arbeit an den ersten vier Bänden dieses Werkes hat sich die Stiftung zwischen 1990 und 1996 ebenfalls beteiligt.

Die Wissenschaftler wollen sowohl die inneren Beziehungen dieser Gruppe als auch die Beziehungen der Juden zu ihrer "Umwelt" untersuchen. Wie etwa sieht das Verhältnis zur deutschen, nicht-jüdischen Mehrheitsgesellschaft aus? Wie gestalten sich die Verbindungen zu den Juden außerhalb Deutschlands? Und wie bewältigen die jüdischen Gemeinden den großen Zustrom an Glaubensbrüdern und -schwestern aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion? Seit 1989 kamen 190.000 von ihnen als so genannte jüdische Kontingentflüchtlinge nach Deutschland, von denen bislang 80.000 in die jüdischen Gemeinden Deutschlands integriert werden konnten. Die jüdische Gemeinde zu Berlin war zum Beispiel wegen der Zuwanderung in den 1990er Jahren weltweit die am schnellsten wachsende ihrer Art.

Fünf Fragestellungen konturieren die gesamte Untersuchung:
1. Wie stellt sich die demografische Struktur der Juden in Deutschland nach 1945 dar, und wie wirken sich die jüdischen Migrationsströme, die teilweise aus Deutschland herein- und herausführten, aus?
2. Welche Sozialstruktur und Geschlechterbeziehungen lassen sich im Vergleich zur deutschen, nicht-jüdischen Mehrheitsgesellschaft ausmachen?
3. Wie haben sich politische und kulturelle Beteiligungsprozesse der Juden in Deutschland verändert?
4. Welche Rolle spielen Religion und Ethnizität für individuelle und kollektive jüdische Identitäten?
5. Wie lässt sich das Verhältnis zwischen den Juden in Deutschland und der sich entwickelnden Zivilgesellschaft in der Bundesrepublik unter Berücksichtigung des Spannungsverhältnisses zur DDR beschreiben?

Das Wissenschaftlerteam wird hierzu die Bestände verschiedener Archive in Deutschland - darunter das Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland - sowie in Großbritannien, den USA und in Israel in ihre Analysen einbeziehen. Neben der archivalischen Überlieferung ist eine Auswertung von Medien (Zeitungen, Hörfunk, Fernsehen), aber auch von Literatur und Theater geplant.

Kontakt:
VolkswagenStiftung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Christian Jung
Tel.: 0511 / 8381 - 380
jung@volkswagenstiftung.de

Universität München
Historisches Seminar
Prof. Dr. Michael Brenner
Tel.: 089 / 2180 - 5570
Michael.Brenner@lrz.uni-muenchen.de

Quelle: VolkswagenStiftung, Uni-Protokolle, 16.3.2007

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17.3.07

Ausstellung »Aufbau West« jetzt im Haus Oberschlesien

Seit dem 18. März 2007 präsentiert das Oberschlesische Landesmuseum die vielbeachtete und aufwändig gestaltete Ausstellung Aufbau West des Westfälischen Industriemuseums. Dafür wurde bereits ab Ende November 2006 mit umfangreichen Aufbau- und Umgestaltungsmaßnahmen auf zwei Museumsetagen begonnen.

Die 2005/2006 auf der Zeche Zollern II/IV in Dortmund-Bövinghausen gezeigte Ausstellung fand ein positives Echo und erfreute sich zahlreicher Besucher. Im Überblick und an vielen Einzelschicksalen verdeutlicht Aufbau West, wie Millionen Menschen, die 1944/45 und nach Kriegsende als Flüchtlinge oder Vertriebene ihre Heimat in den deutschen Ostgebieten und in ihren Siedlungsgebieten in Osteuropa verlassen mussten, maßgeblich zum Wiederaufbau von Wirtschaft und Industrie in Nordrhein-Westfalen beigetragen haben.

Die Ausstellung
Über 10 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene kamen nach 1945 in die westlichen Besatzungszonen. Die Ausstellung Aufbau West erzählt ihre Geschichte und berichtet über ihre Erfahrungen. Sie zeigt, wie die Menschen aus Ost und West den schwierigen Neuanfang bewältigten, die Produktion in Fabriken und Bergwerken wieder in Gang setzten und in Betrieben und Siedlungen zueinander fanden.

300 Objekte, 40 Lebensgeschichten, zahlreiche historische Fotos, Film- und Tondokumente begleiten die Besucher auf ihrer Zeitreise von 1945 bis in die Gegenwart. Die Ausstellung macht damit ein wichtiges und bislang kaum beleuchtetes Stück deutscher Zeitgeschichte lebendig. Denn fest steht: Arbeitskräfte, Knowhow und Unternehmergeist aus dem Osten haben maßgeblich zum Wirtschaftswunder beigetragen.

Darüber hinaus regt Aufbau West Fragen an, die auch für die heutige Diskussion um Migration und Integration wichtig sind: Was bedeutete nach dem Krieg der Verlust von Heimat? Wie wurden die Menschen aus dem Osten im Westen empfangen? Welche Akzente haben die Zuwanderer von damals gesetzt?

Die Themen
Flucht und VertreibungAuf dem Außengelände des Museums weisen Gesichter prominenter Politiker und Künstler aus dem Osten sowie lebensgroße historische Fotos von Flucht und Vertreibung den Weg in das Museumsgebäude.

Ablehnung und Hilfsbereitschaft
Auf dem Land trafen die Flüchtlinge auf eine Bevölkerung, die Fremden eher ablehnend gegenüberstand. Willkommen waren die von der Vertreibung gezeichneten Menschen dort in der Regel nicht. In den kriegszerstörten Städten hatten die Einheimischen durch Luftangriffe genau wie die Vertriebenen fast alles verloren, waren oft selbst evakuiert und teilten damit viele Erfahrungen der Zuzügler. Inventar aus Notunterkünften, Fotos, Dokumente und Erinnerungsstücke veranschaulichen das Thema.

Wirtschaft und Gesellschaft
In Nordrhein-Westfalen war Ende der 1950er Jahre jeder fünfte Einwohner Flüchtling oder Vertriebener. Hier befanden sich außerdem die Schlüsselindustrien für den Wiederaufbau. Deshalb stellt die Ausstellung die Entwicklung zwischen Rhein und Weser in den Mittelpunkt und liefert damit gleichzeitig einen Beitrag zum 60. Gründungsjubiläum des Bundeslandes NRW im Jahr 2006. An den Beispielen Bergbau und Bauwirtschaft, Textil- und Bekleidungsindustrie, Glasherstellung und Maschinenbau zeigt Aufbau West, in welchem Maße Flüchtlinge und Vertriebene nach dem Krieg fehlende Arbeitskräfte ersetzten, wo Unternehmer neue Industriezweige ansiedelten und wie durch den Ost-West-Transfer die einheimische Produktpalette erweitert wurde. Das Spektrum der Exponate reicht vom Streichholzbriefchen bis zum Drahtwebstuhl, vom Glasknopf bis zur Nähmaschine, von der Maurerkelle bis zum Modellhaus.

Menschen und Schicksale
Aufbau West zeigt keine abstrakte Industriegeschichte: Anhand von Biografien erzählt die Ausstellung, wie Menschen die Flucht, die Ankunft und den Neubeginn erlebt und welche Leistungen sie erbracht haben. Die Interviewpartner haben nicht nur ihre persönliche Geschichte, sondern auch viele Erinnerungsstücke zur Verfügung gestellt. Mit ihrer Hilfe erweckt die Ausstellung die Jahre des Wiederaufbaus zu neuem Leben und macht die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen sowie ihr heutiges Verhältnis zur alten Heimat anschaulich.

Spuren
Denkmäler und Straßenschilder, Patenschaften und Museen, politische und literarische Debatten – in all diesen Bereichen zeigen sich bis heute Spuren der Flüchtlinge und Vertriebenen. In Partnerschaften und Kooperationsprojekten entwickelt sich gleichzeitig ein neues Verhältnis zu den heutigen Bewohnern der Herkunftsregionen. Mit einem Bogen in die Gegenwart und dem Ausblick in ein zusammenwachsendes Europa entlässt die Ausstellung ihre Besucherinnen und Besucher.

Info:
Aufbau West
Neubeginn zwischen Vertreibung und Wirtschaftswunder
Eine Ausstellung des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe – Westfälisches Industriemuseum (WIM) Landesmuseum für Industriekultur
18. März – 21. Oktober 2007.

Begleitprogramm / Führungen / Museumspädagogik
Zur Ausstellung werden Vorträge, Filmabende, Lesungen sowie Führungen und museumspädagogische Programme für Schulklassen (Grundschulen und weiterführende Schulen), Kinder- und Jugendgruppen angeboten, auf die gesondert hingewiesen wird.

Medien zur Ausstellung
Dagmar Kift (Hg.): Aufbau West. Neubeginn zwischen Vertreibung und Wirtschaftswunder. Ausstellungskatalog: Essen (Klartext) 2005. "Aufbau West" – Neubeginn zwischen Vertreibung und Wirtschaftswunder, DVD. Westfälisches Landesmedienzentrum, Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), Münster 2005. Weitere Informationen finden Sie im Web unter www.ausstellung-aufbau-west.de.

Kontakt
Dr. Susanne Peters-Schildgen
Oberschlesisches Landesmuseum
Bahnhofstr. 62
40883 Ratingen
Tel.: 0 21 02 / 96 52 33
Fax: 0 21 02 / 96 52 40
kontakt@oslm.de
www.oberschlesisches-landesmuseum.de

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16.3.07

Dokumentation zur Stadtwerdung Hertens

„Bereits Jahre vor der offiziellen Stadtwerdung während des Nationalsozialismus gab es durch den einflussreichen Hertener Verkehrsverein einen ersten ernsthaften Versuch zur Stadtrechtsverleihung“ – dies und noch viel mehr erfahren Bürgerinnen und Bürger, wenn sie in die neue Dokumentation „Die Stadtwerdung Hertens 1936. Vom republikanischen Bürgerbegehren zum nationalsozialistischen Propagandaakt“ schauen, die Stadtarchivar Michael P. Hensle herausgegeben hat. Die Broschüre ist in der Schriftenreihe des Stadtarchivs Herten erschienen und ab sofort im Glashaus und im Stadtarchiv gegen eine Schutzgebühr von vier Euro zu bekommen. Anlässlich des 70. Stadtjubiläums im letzten Jahr hatte Bürgermeister Dr. Uli Paetzel das Stadtarchiv Herten als „Gedächtnis der Stadt“ beauftragt, die Vorgänge um die Stadtwerdung zu erforschen und zu dokumentieren. Am 20. April 1936 war Herten erstmals das Recht verliehen worden, die Bezeichnung „Stadt“ zu führen. Dieser 20. April ist bekanntermaßen ein problematisches Datum, war es doch der so genannte „Führer-Geburtstag“, an dem die Verleihung erfolgte. Diese Thematik war auch Gegenstand einer intensiven Diskussion, zu der Bürgermeister Dr. Uli Paetzel anlässlich des Stadtjubiläums 2006 Abiturientinnen und Abiturienten des Städtischen Gymnasiums sowie Stadtarchivar Dr. Michael Hensle ins Rathaus eingeladen hatte. Damals plädierte die Mehrheit der jungen Leute für einen offensiveren Umgang mit der Stadtgeschichte. Umso mehr schien es angebracht, den geschichtlichen Hintergrund der Stadtwerdung zu beleuchten. Warum aus dem Versuch des Verkehrsvereins nichts wurde, welch „Eingemeindungsfieber“ damals im Ruhrgebiet grassierte, wie alles anders kam und wie die Nationalsozialisten den Stadtwerdungsakt von 1936 propagandistisch nutzten, wird in der vorliegenden Dokumentation eingehend beschrieben. Und zugleich wird „ein Zeitfenster in die 20er und 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts geöffnet“, wie Bürgermeister Dr. Uli Paetzel im Vorwort ausführt.

Kontakt:
Stadtarchiv Herten
Gartenstr. 40 (im Städt. Gymnasium)
45699 Herten
Tel.: 02366 / 303 - 233
Fax: 02366 / 303 - 630
stadtarchiv@herten.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Herten, 15.3.2007

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Generalrevision im Stadtarchiv Bad Kreuznach

Ein zentrales Stadtarchiv in Bad Kreuznach wurde erstmals im Jahr 1937 erwähnt. Die Unterbringung des Archivgutes erfolgte zunächst in einem heute als Wohnhaus genutzten Gebäude in der Glockengasse, danach in der Berufsschule Ringstraße sowie später im ehemaligen Schulgebäude in der Planiger Straße. Seit dem Jahr 1995 befindet sich das Archiv nun in dem so genannten "alten Pförtnerhaus" im Schlosspark an der Dessauerstraße. Organisatorisch ist es dem Hauptamt der Stadtverwaltung angegliedert. Das Stadtarchiv Bad Kreuznach ist zuständig für den gesamten Bereich der Stadt Bad Kreuznach einschließlich der Ortsteile Bosenheim, Ippesheim, Planig und Winzenheim. Da das Bad Kreuznacher Stadtarchiv in dem jetzigen Gebäude nur begrenzte Unterbringungsmöglichkeiten für seine Archivalien hat und außerdem noch zahlreiche Akten des Ordnungs- und Hauptamtes übernommen werden müssen, beschäftigten sich bei der Frühjahrstagung des Vereins für Heimatkunde nicht nur deren Mitglieder, sondern auch Oberbürgermeister Ludwig mit der Unterbringung des Archivs an einem neuen geeigneten Standort. Da die Stadt nicht das benötigte Geld für einen Neubau aufbringen kann, wurde einstimmig die Gründung einer Stiftung beschlossen, mit der die Entwicklung des Stadtarchivs zu einem Haus der Stadtgeschichte verbunden ist. Eine weitere, und durchaus schneller zu verwirklichende Unterbringungsmöglichkeit des Stadtarchivs im ehemaligen Kasernengebäude in der Alzeyer Straße wird aber ebenfalls in Erwägung gezogen.

Bis eine endgültige Entscheidung gefallen ist, findet im Stadtarchiv derweil eine Generalrevision statt. Über 10.000 Fotos und Dias, fast 400 Urkunden, rund 9.000 Akten sowie Zeitungsbestände, Bücher und Material aus Nachlässen sind für Stadtarchivarin Franziska-Blum Gabelmann ein kostbarer Schatz, den es zu hüten und zu pflegen gilt. Bis Ende Oktober 2007 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein, wobei vor allem die Kontrolle der Bestände wesentlich ist. Dabei wird überprüft, ob sie vollständig, richtig zugeordnet, korrekt ausgezeichnet und in welchem Zustand sie sind. Was muss restauriert werden, wie groß ist der Schimmelbefall und ist alles richtig gelagert. Wegen dieser umfangreichen Arbeiten wird in dieser Zeit das Archiv nur freitags von 14 bis 17 Uhr geöffnet sein, was Franziska-Blum Gabelmann sehr bedauert. Sie betont aber, dass es im Interesse der Nutzer sei, diese Informationen aus der Stadtgeschichte in einem guten Zustand zu erhalten. Die zunehmende Bedeutung und Wertschätzung des Stadtarchivs in den vergangenen Jahren ist auch an steigenden Besucherzahlen auszumachen. Denn von lediglich 40 Besuchern im Jahre 1994, stieg deren Zahl im Jahr 2000 auf 240 und liegt seit 2003 stetig über 400. Bei ihrer Arbeit wird Franziska-Blum Gabelmann neben ihren beiden Helferinnen Anne Wohlleben und Ada Brazhnyk von der Restauratorin Ricarda Holly unterstützt, die am Kunstmuseum in Bonn arbeitet. Zunächst werden die Papiere mit Bürsten und Schwämmen trocken vom Staub gereinigt und dann ein Konzept erstellt, was und wie restauriert werden soll. Die Generalrevision hat nicht nur eine geordnete Bestandsaufnahme und die Beseitigung von Schäden zum Ziel, sondern ist auch ein wichtiger Schritt auf dem Weg, das Stadtarchiv neu zu strukturieren.

Kontakt:
Stadtarchiv Bad Kreuznach
Dessauerstraße 49
55545 Bad Kreuznach
Tel.: 0671 / 9201162
Fax: 0671 / 800248
stadtarchiv-bad-kreuznach@t-online.de

Quelle: Stadtarchiv Bad Kreuznach Aktuell; Christine Jäckel, Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach, 13.3.2007

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15.3.07

3. Nutzerkonferenz der BStU

Auf Einladung der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, fand am 15. Februar 2007 in der Stasi-Unterlagen-Behörde in Berlin unter Teilnahme von rund 150 Teilnehmern aus den Bereichen Forschung und Medien die 3. Nutzerkonferenz statt.
Marianne Birthler betonte den gesetzlichen Auftrag der Behörde als Aufarbeitungsinstitution und sagte: „Besonders große Herausforderungen stellen sich für uns ebenso wie für andere Aufarbeitungsinstitutionen angesichts der Tatsache, dass es nach wie vor starke Tendenzen gibt, die DDR zu verharmlosen, und dass es an Kenntnissen über wie auch an Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur mangelt. Dies gilt im Osten unseres Landes ebenso wie im Westen. Dass seitens des Bundestages bisher darauf verzichtet wird, diese Aufarbeitung in eigener Sache zu leisten, ist bedauerlich. Ich hoffe sehr, dass in dieser Angelegenheit das letzte Wort noch nicht gesprochen ist."

Mit der 3. Nutzerkonferenz setzte die Behörde den Gedanken- und Erfahrungsaustausch mit Nutzern aus Forschung und Medien fort, insbesondere, da sich durch die 7. Novellierung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes Änderungen für Forschungs- und Medienanträge ergeben haben.
Info:Begrüßung und Einführung der Teilnehmer und Teilnehmerinnen der 3. Nutzerkonferenz am 15.02.2007 durch die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, im Wortlaut (pdf-Datei)

Kontakt:
BStU
Zentralstelle Berlin
Otto-Braun-Straße 70/72
10178 Berlin
Telefon: (030) 2324 - 50
Fax: (030) - 2324 - 7799
post@bstu.bund.de
www.bstu.bund.de

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14.3.07

Langjähriger Leiter des Stadtarchivs Düsseldorf verstorben

Im Alter von 83 Jahren ist Prof. Dr. Hugo Weidenhaupt gestorben, der von 1957 bis 1988 das Düsseldorfer Stadtarchiv leitete. Nach dem Studium der Altphilologie und Geschichte war er zunächst als Studienrat am Gerresheimer Gymnasium tätig, bevor er in den Archivdienst wechselte. Sein großes Interesse galt der Düsseldorfer Stadtgeschichte, was unzählige Veröffentlichungen beweisen. Neben Aufsätzen gehören vor allem seine "Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf" aus dem Jahre 1962 und die von ihm herausgegebene „Große Stadtgeschichte“ in vier Bänden aus den Jahren 1988 und 1989 dazu. Für seine jahrzehntelange Mitgliedschaft im Düsseldorfer Geschichtsverein wurde er zum Ehrenmitglied ernannt und bekam die Lacomblet-Medaille. Als Anerkennung für seine wissenschaftlichen Leistungen verlieh ihm das Land NRW 1984 sogar den Professorentitel und 1997 erhielt er vom Landschaftsverband Rheinland den Rheinlandtaler.

Kontakt:
Stadtarchiv Düsseldorf
Heinrich-Erhardt-Str. 61
40468 Düsseldorf
Tel.: 0211 / 89 - 95737
Fax: 0211 / 89 - 29155
stadtarchiv@stadt.duesseldorf.de

Quelle: RP-Online, 12.3.2007

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13.3.07

Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs in Ruhestand verabschiedet

Kurz vor seinem 65. Geburtstag wurde der Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs Weimar, Dr. Jochen Golz, am 6. März 2007 in den Ruhestand verabschiedet. Nach dem Studium der Germanistik und Indonesienkunde in Jena arbeitete Dr. Golz bis 1977 als Lektor im Aufbau-Verlag Weimar. Danach war er bis 1991 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Klassische Deutsche Literatur in Weimar, bevor er 1994 zum Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs der Stiftung Weimarer Klassik ernannt wurde, welches das älteste und traditionsreichste deutsche Literaturarchiv ist. Es besitzt inzwischen über 120 persönliche Archivbestände, hauptsächlich Nachlässe von Schriftstellern, Gelehrten, Philosophen, Komponisten und bildenden Künstlern, 11 Bestände institutioneller Herkunft sowie eine umfangreiche Autographensammlung, in der ca. 3000 Autoren vertreten sind. Das Archiv betreut Nachlässe von Johann Wolfgang Goethe, Friedrich Schiller, Christoph Martin Wieland, Johann Gottfried Herder, Ludwig Achim und Bettina von Arnim, Karl Immermann, Ferdinand Freiligrath, Fritz Reuter, Otto Ludwig, Friedrich Hebbel, Georg Büchner, Gustav Freytag, von Goethes Freunden und Mitarbeitern Karl Ludwig von Knebel, Karl Friedrich Zelter, Friedrich Wilhelm Riemer und Johann Heinrich Meyer, des Weimarer Verlegers und Unternehmers Friedrich Justin Bertuch, von Franz Liszt und Friedrich Nietzsche, Bestände des Allgemeinen Deutschen Musikvereins, der Deutschen Schiller-Stiftung, der Goethe-Gesellschaft und des Insel Verlags Leipzig. Aufgrund seines Bestandsprofils hat das Archiv den Charakter eines zentralen Archivs der deutschsprachigen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts. Dr. Jochen Golz wird auch weiterhin der Literatur eng verbunden bleiben, da er unter anderem Herausgeber der historisch-kritischen Ausgabe von Goethes Tagebüchern und seit 1999 außerdem Präsident der internationalen Goethe-Gesellschaft ist.

Kontakt:
Klassik Stiftung Weimar
Goethe- und Schiller-Archiv
Hans-Wahl-Straße 4
99423 Weimar
Tel.: 03643 / 545 - 240
Fax: 03643 / 545 - 241
gsa@klassik-stiftung.de

Quelle: Goethe- und Schiller-Archiv; Thüringer Landeszeitung, 4.3.2007

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Südtiroler Landesarchiv setzt Zusammenarbeit mit Arbeitsgruppe Regionalgeschichte fort

Das Südtiroler Landesarchiv setzt seine wissenschaftliche und publizistische Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Regionalgeschichte fort. Das Südtiroler Landesarchiv wird sich auch in den kommenden drei Jahren auf die Mitarbeit der Arbeitsgruppe Regionalgeschichte stützen. Das sieht ein von Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, und dem Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Regionalgeschichte, Giuseppe Bonoldi, am 12. März 2007 am Sitz des Landesressorts für Denkmalpflege und Deutsche Kultur in Bozen unterzeichneter Kooperationsvertrag vor. Der Unterzeichnung wohnten auch Amtsdirektor Josef Nössing, Stellvetreterin Chrtistine Roilo und die Geschäftsführerin und Koordinatorin der Arbeitsgruppe, Siglinde Clementi, bei. "Mit dem neuen Vertrag bauen wir die Zusammenarbeit in den Bereichen Geschichtsforschung und Wissensvermittlung aus", so Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, für die das Wissen um die eigenen Wurzeln Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung ist. Dabei soll die Zusammenarbeit im Hinblick auf längerfristige geschichtswissenschaftliche Projekte ausgebaut werden, wie es der unterzeichnete Vertrag vorsieht. "Das Kennen der Wurzeln und das Wissen um unsere Geschichte sind Voraussetzungen für das Verstehen des heute und die Bewältigung des Morgen", so Landesrätin Sabina Kasslatter Mur.

Seit nunmehr sechs Jahren wird das Südtiroler Landesarchiv in seiner wissenschaftlichen und publizistischen Arbeit durch die Arbeitsgruppe Regionalgeschichte unterstützt. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wurde die Zeitschrift „Geschichte und Region / Storia e regione“ unter Leitung von Siglinde Clementi herausgebracht. Außerdem wurde ein Arbeitsplatz am Südtiroler Landesarchiv eingerichtet. "Die Kooperation hat gute bis hervorragende Ergebnisse gezeitigt und zur Stärkung der Anerkennung beider Partner, des Landesarchivs und Arbeitsgruppe Regionalgeschichte, in der regionalen und internationalen wissenschaftlichen Öffentlichkeit beigetragen", so der Direktor des Landesarchivs, Josef Nössing, und Stellvertreterin Christine Roilo. Die Arbeitsgruppe Regionalgeschichte wurde 1990 in Bozen als private Initiative von deutsch- und italienischsprachigen Historikerinnen und Historikern aus Süd- und Nordtirol sowie dem Trentino gegründet. Die Arbeitsgruppe zielt in ihrer inhaltlichen Ausrichtung auf eine Erneuerung der traditionellen Landesgeschichte im Zeichen methodischer Innovation und einer Redefinition regionaler Forschungsfelder ab.

Kontakt:
Südtiroler Landesarchiv
Armando-Diaz-Straße 8
39100 Bozen
Tel.: 0471 411940
Fax: 0471 411959
Landesarchiv@provinz.bz.it

Quelle: Pressemitteilung Autonome Provinz Bozen, 12.3.2007

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12.3.07

Karlsruhe vor fünfzig Jahren

Mit der 54 Fotos umfassenden Ausstellung "Vor 50 Jahren ... Mit Horst Schlesiger durch das Jahr 1957" präsentiert das Stadtarchiv Karlsruhe eine Auswahl der stadtgeschichtlich bedeutsamsten Ereignisse und eindrucksvollsten Fotos des Jahres 1957 aus dem Fotonachlass des langjährigen Bildjournalisten bei den "Badischen Neuesten Nachrichten" Horst Schlesiger (1925-1993). Aus vielfältigen Blickwinkeln und über unterschiedliche Zugänge spiegeln die Fotos das öffentliche, politische und gesellschaftliche Leben der Stadt Karlsruhe, den Alltag, die Freizeit und die Arbeitswelt der in ihr wohnenden Menschen im Jahr 1957. Die Stationierung der ersten 200 Soldaten der Bundesluftwaffe in der nun wieder Garnison gewordenen Stadt Karlsruhe und der Baubeginn für das Kernforschungszentrum bei Leopoldshafen sind politisch bedeutsame Themen des Jahres 1957 während mit dem ersten Spatenstich für den Bau der Waldstadt ein großes kommunales Wohnungsbauprojekt Gestalt annimmt. Bedeutende Stationen des Wiederaufbaus sind 1957 das Richtfest für die Evangelische Stadtkirche und die ersten Konservierungsarbeiten für die Ruine des Markgräflichen Palais. Gelati, Rock´n Roll und Lumpensammler repräsentieren in besonderer Weise das Flair der 1950er Jahre. Im Anschluss an die Präsentation im Foyer des Rathauses wird die Ausstellung vom 16. April bis 31. Oktober 2007 im Foyer des Stadtarchivs Karlsruhe gezeigt.

Kontakt:
Institut für Stadtgeschichte
Stadtarchiv Karlsruhe
Markgrafenstraße 29
76124 Karlsruhe
Tel: 0721 / 133 - 4223
Fax: 0721 / 133 - 4299
archiv@ kultur.karlsruhe.de

Quelle: Aktuelles Stadtarchiv Karlsruhe

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11.3.07

Nordische Reihe beleuchtet Lehr- und Forschungsbedingungen an der Uni Greifswald

Was Generationen von Professoren, wissenschaftlichen Mitarbeitern und Studenten in der 550jährigen Geschichte der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald bewog, sich in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald niederzulassen, ist eine von vielen spannenden Themen, die es in dem jüngst erschienenen Band "Die Universität Greifswald in der Bildungslandschaft des Ostseeraumes" zu beleuchten gilt. Das von Dr. Dirk Alvermann, Leiter des Universitätsarchivs Greifswald, Prof. Jens E. Olesen vom Lehrstuhl für Nordische Geschichte des Historischen Instituts und von Dr. Nils Jörn vom Archiv der Hansestadt Wismar herausgegebene Buch widmet sich in siebzehn Beiträgen Fragen der allgemeinen Universitätsgeschichte, der Studentenmigration, der Herkunft des Lehrkörpers und des wissenschaftlichen und kulturellen Austauschs. Darüber hinaus werden Lehrprogramme und Bildungstraditionen im Ostseeraum aufgezeigt, welche die Alma Mater Gryphiswaldensis seit ihrer Gründung aktiv mitgestaltete. Das neue Buch fast die Ergebnisse einer Tagung zusammen, die im vergangenen Jahr aus Anlass des 550-jährigen Universitätsjubiläums veranstaltet wurde. Auf insgesamt 400 Seiten wird die Stellung der Universität im Ostseeraum sowohl aus der institutionellen Perspektive als auch die Lehr- und Forschungsbedingungen im 19. und frühen 20. Jahrhundert reflektiert. So war die Alma Mater immer eine feste Institution im Wegenetz des europäischen Geistes im südlichen Ostseeraum. Sie war zur Zeit ihrer Gründung 1456 die nordöstlichste Universität des Heiligen Römischen Reiches und neben Rostock die einzige im südlichen Ostseeraum. Dadurch bedingt erlangte sie nicht nur als Landesuniversität für die Herzogtümer Pommern und die angrenzenden brandenburgischen und mecklenburgischen Gebiete hohe Bedeutung, sondern zog auch Wissbegierige aus Dänemark, Finnland, Norwegen, Polen, Schweden und den baltischen Gebieten bis hin nach Russland in hoher Zahl an.

Die Greifswalder Hochschule entwickelte sich schnell zu einer Ostseeuniversität, die das Beziehungsgeflecht des hansischen Wirtschafts-, Verkehrs- und Kommunikationsraumes nutzte und mit neuen Inhalten füllte. Als Schnittstelle zu den deutschen Kultur- und Bildungstraditionen und ihren aktuellen Entwicklungen hat die Universität Greifswald fortan zahlreiche Impulse in die Bildungslandschaft des Ostseeraums vermittelt und - insbesondere am Ende des 18. Jahrhunderts - auch von dort empfangen und so wesentlich zur Vermittlung nordeuropäischer Kultur und Bildung im Ostseeraum beigetragen.

Das Buch erscheint als Band 5 in der Reihe "Nordische Geschichte" im LIT-Verlag Münster. Die von Prof. Jens E. Olesen herausgegebene wissenschaftliche Publikationsreihe stellt in erster Linie den wissenschaftlichen Schwerpunkt Nordeuropa in den Mittelpunkt des Interesses. Zudem wird mit den Veröffentlichungen eine lange bestehende Tradition nordeuropäischer Studien für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich. In der Reihe erscheinen Monographien und Sammelwerke wie wissenschaftlich profilierte Arbeiten, Dissertationen und Habilitationsabhandlungen für ein deutsches und internationales Publikum.

Info:
Dirk Alverman; Nils Jörn; Jens E. Olesen (Hg.) (2007): Die Universität Greifswald in der Bildungslandschaft des Ostseeraums, LiT Verlag, 400 Seiten, ISBN-978-3-8258-0189-2, Münster, Preis: 39,90 Euro.

Kontakt:
Universität Greifswald
Philosophische Fakultät, Historisches Institut
Lehrstuhl für Nordische Geschichte
Prof. Dr. Jens E. Olesen
Bahnhofstraße 51
17487 Greifswald
Tel.: 0 3834 / 86 - 33 30
Fax: 0 3834 / 86 - 33 29
olesen@uni-greifswald.de
http://www.uni-greifswald.de/~skanhist/olese-ng.htm

Universitätsarchiv Greifswald
Leiter: Dr. Dirk Alvermann
Baderstraße 4/5
17487 Greifswald
Tel.: 0 3834 / 86 - 11 55
Fax: 0 3834 / 86 - 11 59
alvermann@uni-greifswald.de
http://www.uni-greifswald.de/informieren/archiv.htmlhttp://www.uni-greifswald.de

Stadtarchiv Wismar
Dr. Nils Jörn
Lübsche Strasse 58
23966 Wismar
Tel.: 0 3841 / 25 - 14 084
Fax: 0 3841 / 25 - 14 082
nilsjoern@aol.com
http://www.vda.lvmecklenburg-vorpommern.archiv.net/portal/UnZip/index_sta_hwi_1eye.html

Quelle: Uni-Protokolle der Universität Greifswald, 9.3.2007

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