5.1.07

Zwei Millionen Anträge auf Einsicht in Stasi-Akten

Seit Öffnung der Stasi-Archive vor genau 15 Jahren sind bei der Stasi-Unterlagen-Behörde insgesamt über zwei Millionen Anträge auf Akteneinsicht eingegangen. Dies seien "über zwei Millionen Entscheidungen gegen das Vergessen", erklärte die Stasi-Bundesbeauftragte Marianne Birthler am 2. Januar 2007 in Berlin. Zugleich erinnerte sie daran, dass die Aktenöffnung nach der deutschen Vereinigung heftig umstritten war und von DDR-Bürgerrechtlern durchgesetzt werden musste. Mit dem Wissen aus den Akten seien die Menschen "sehr besonnen" umgegangen. "Mord und Totschlag" habe es dagegen nicht gegeben. So sei bislang kein einziger Fall von Rachejustiz bekannt geworden.

Am 2. Januar 1992 hatten die ersten Bürger in der damals neugegründeten Stasi-Unterlagen-Behörde die Möglichkeit erhalten, Einsicht in die Akten zu nehmen, die das DDR-Ministerium für Staatssicherheit über sie angelegt hatte. Birthler ermutigte dazu, auch weiterhin von dem weltweit nahezu einmaligen Recht auf Einsicht in die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes Gebrauch zu machen. Aus Anlass der ersten persönlichen Akteneinsichten vor 15 Jahren präsentiert die Stasi-Unterlagenbehörde gemeinsam mit dem DeutschlandRadio jetzt das Rundfunkfeature "Die Aufarbeiter. Ein Blick in die Arbeit der Stasi-Unterlagen-Behörde" von Ed Stuhler auf CD. Die CD ist ab sofort gegen eine Schutzgebühr von 2 € erhältlich. Für Schüler, Studenten und Bildungseinrichtungen sind Ermäßigungen möglich.

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Quelle: Evangelischer Pressedienst, 3.1.2007; Pressemitteilung BStU, 2.1.2007