HSV-Museum zeigt Geschichte des Vereins im Nationalsozialismus
"Die Raute unter dem Hakenkreuz - Der HSV im Nationalsozialismus" lautet der Titel der neuen Sonderausstellung im HSV-Museum, die seit dem 6. Juni 2007 die Tore für die Besucher geöffnet hat. Die Ausstellung zeigt ausführlich die Geschichte des Vereins in den Jahren 1933-45. Einen Schwerpunkt bildet dabei auch die Dokumentation der Schicksale jüdischer Vereinsmitglieder während der NS-Zeit. Der HSV ist der erste Bundesligaverein, der seine Geschichte in den Jahren des Dritten Reiches in Form einer Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich macht. Gemeinsam mit dem HSV-Chronisten und Autor Werner Skrentny hat Museumsleiter Dirk Mansen in den letzten eineinhalb Jahren die Ausstellung über den sportlichen Alltag im HSV zwischen Krieg und Verfolgung, Täter und Opfer sowie über Opposition und Anpassung konzipiert. Dabei konnten sie auf das wohl umfangreichste deutsche Vereinsarchiv bei ihren Recherchen zurückgreifen. Der Werdegang vieler HSV-Mitglieder ist in einem eigenen Kriegstotenarchiv dokumentiert. Anhand zahlreicher Feldpostbriefe kann man sich zudem einen guten Überblick über die Situation an der Front verschaffen. Um jedoch ein umfassendes Bild der nationalsozialistischen Jahre präsentieren zu können, hat sich Werner Skrentny zudem im Hamburgischen Staatsarchiv über den Verbleib der jüdischen Vereinsmitglieder oder im Berliner Bundesarchiv über Entnazifizierungsprozesse informiert. Bei den Nachforschungen kamen jedoch auch unliebsame Wahrheiten über einstige Idole des HSV zutage, zu denen vor allem der ehemalige Nationalspieler Otto Fritz („Tull“) Harder gehört, der seit 1932 Mitglied der NSDAP war und ab 1933 auch der SS angehörte. 1939 wurde er Wachmann im KZ Sachsenhausen in Oranienburg, und war unter anderem auch in der Lagerverwaltung des KZ Neuengamme in Hamburg tätig.1944 befehligte Harder als SS-Hauptscharführer das KZ Ahlem bei Hannover. 1947 wurde er von einem britischen Militärgericht zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Aufgrund dieser Vergangenheit wurde Harder seitens des Hamburger SV inzwischen auch die Bezeichnung "Legende" aberkannt. Ergänzend zu dem gesammelten Aktenmaterial und den unterschiedlichsten Exponaten werden auch auf Videoleinwänden Zeitzeugeninterviews gezeigt, um das Bild zu vervollständigen. Bis zum 31. August 2007 ist die Sonderausstellung noch im HSV-Museum zu besichtigen.
Kontakt:
HSV-Museum und Stadionführung
Sylvesterallee 7 (in der AOL Arena, Volkspark)
22525 Hamburg
Tel.: 040 / 41 55 15 50
Fax: 040 / 41 55 15 10
museum@hsv.de
Quelle: News HSV-Museum, 1.6.2007; Pressemitteilung HSV, 4.6.2007; Hamburger Abendblatt, 5.6.2007; Volker Stahl und Broder-Jürgen Trede, Neues Deutschland, 7.6.2007
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HSV-Museum und Stadionführung
Sylvesterallee 7 (in der AOL Arena, Volkspark)
22525 Hamburg
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museum@hsv.de
Quelle: News HSV-Museum, 1.6.2007; Pressemitteilung HSV, 4.6.2007; Hamburger Abendblatt, 5.6.2007; Volker Stahl und Broder-Jürgen Trede, Neues Deutschland, 7.6.2007
Labels: Ausstellung, Sport, Zeitgeschichte
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