Ausstellung des Stadtarchivs Königstein über Bischof Maximilian Kaller
Zum Tode von Bischof Maximilian Kaller vor 60 Jahren und in Erinnerung an seine Leistungen bereiten die Kolpingfamilie Königstein und Beate Großmann-Hofmann, Leiterin des Stadtarchivs Königstein, eine kleine gemeinsame Ausstellung vor, die ab 4. Juli 2007 in einem der Fenster der Stadtbücherei (Wiesbadener Straße) zu sehen sein wird. In der Nachkriegsgeschichte der Stadt Königstein im Taunus war es ein Ereignis von besonderer Bedeutung, als Bischof Maximilian Kaller vor sechzig Jahren in Frankfurt am Main starb und drei Tage später in Königstein beigesetzt wurde. Maximilian Kaller, am 10. Oktober 1880 im oberschlesischen Beuthen geboren, begann nach seinem Abitur im Jahre 1899 ein theologisches Studium in Breslau, wo er 1903 auch zum Priester geweiht wurde. Nach der Berufung und Weihe zum Bischof im Jahr 1930, trat Maximilian Kaller sein Amt in der Diözese Frauenburg des katholischen Ermlandes im sonst überwiegend protestantischen Ostpreußen an. Als Kriegsfolge musste Bischof Kaller, vom polnischen Primas Kardinal Augustyn Hlond dazu gedrängt, am 16. August 1945 auf sein Bischofsamt verzichten. Er wurde zudem aus dem nun polnisch besetzten Ermland ausgewiesen. Kaller ließ sich als Vertriebener, ein Schicksal das er in dieser Zeit mit vielen Millionen entwurzelter und heimatloser Menschen teilen musste, in Frankfurt am Main nieder und hatte dort seinen Wohnsitz in der Pfarrgemeinde St. Bonifatius in Sachsenhausen.
Mit den über sechs Millionen deutschen Katholiken kamen nach Kriegsende aus den Vertreibungsgebieten auch weit über 3 000 Priester. Die Nöte und Sorgen dieser Menschen vor Augen, ernannte Papst Pius XII. am 20. September 1946 Bischof Kaller zum päpstlichen Sonderbeauftragten für die heimatvertriebenen Deutschen. Somit stand der Name Maximilian Kaller für viele Flüchtlinge und Vertriebene für ein wichtiges Stück Identität fernab der verlorenen Heimat. Bischof Kaller erfüllte in enger Zusammenarbeit mit seinen heimatvertriebenen Mitbrüdern die ihm übertragene Aufgabe, indem er sich unermüdlich der caritativen und pastoralen Betreuung der Vertriebenen widmete, seelische und materielle Not linderte und sich um Vermittlung einer positiven Wertung und religiösen Bewältigung des Flüchtlingsschicksals bemühte. Er versuchte von Anfang an eine religiöse Bewältigung des Vertriebenenschicksals im Geiste der Versöhnung mit den östlichen Nachbarn. Dies tat er bei Wallfahrten und Predigten bis zu seinem Tod.
Das in dieser Zeit so eminent wichtige Amt als „Flüchtlingsbischof“ war es auch, das Maximilian Kaller nach Königstein führte. Gemeinsam mit Bischof Wilhelm Berning aus Osnabrück als Beauftragter für die Seelsorge der Auslandsdeutschen, Prälat Albert Büttner als Leiter der kirchlichen Hilfsstelle in Frankfurt und dem späteren Weihbischof von Hildesheim, Prof. Dr. Adolf Kindermann, hat Kaller aktiv an der Gründung des Albertus-Magnus-Kollegs auf dem ehemaligen Kasernengelände mitgewirkt. Das Werk entwickelte sich bald mit einer Philosophisch-Theologischen-Hochschule und Priesterseminar, dem Hilfswerk Pater Werenfried van Straatens, dem Haus der Begegnung und weiteren Einrichtungen zum „Vaterhaus der Vertriebenen“. Von den großen seelischen und physischen Strapazen gezeichnet und verbraucht, verstarb Maximilian Kaller am 7. Juli 1947 in Frankfurt nur wenige Tage nach seiner Rückkehr von einer Vertriebenenwallfahrt an Herzversagen. Der Päpstliche Delegat und spätere Nuntius in Bonn, Bischof Muench, viele deutsche Bischöfe, angeführt von Josef Kardinal Frings aus Köln, und ein langer Trauerzug gaben ihm am 10. Juli 1947 in Königstein das letzte Geleit zur Bestattung auf dem Kirchhof von St. Marien. Die Stadt Königstein würdigte Maximilian Kaller, als der Magistrat am 28. Mai 1956 beschloss, den oberen Teil des Dingweges in Bischof-Kaller-Straße umzubenennen. Am 4. Mai 2003 wurde in Werl, dem größten Wallfahrtsort des Erzbistums Paderborn, der Seligsprechungsprozess für Bischof Maximilian Kaller eröffnet.
Kontakt:
Stadtarchiv Königstein/Taunus
Burgweg 5
61462 Königstein
Tel.: 06174 / 202-263
Fax: 0 6174 / 202 - 278
stadtarchiv.koenigstein@t-online.de
Quelle: Rathausinfo, Information des Stadtarchivs Königstein, 26.6.2007; Königsteiner Woche, Kalenderwoche 26, 27.6.2007; Frankfurter Neue Presse Online, 28.6.2007
Mit den über sechs Millionen deutschen Katholiken kamen nach Kriegsende aus den Vertreibungsgebieten auch weit über 3 000 Priester. Die Nöte und Sorgen dieser Menschen vor Augen, ernannte Papst Pius XII. am 20. September 1946 Bischof Kaller zum päpstlichen Sonderbeauftragten für die heimatvertriebenen Deutschen. Somit stand der Name Maximilian Kaller für viele Flüchtlinge und Vertriebene für ein wichtiges Stück Identität fernab der verlorenen Heimat. Bischof Kaller erfüllte in enger Zusammenarbeit mit seinen heimatvertriebenen Mitbrüdern die ihm übertragene Aufgabe, indem er sich unermüdlich der caritativen und pastoralen Betreuung der Vertriebenen widmete, seelische und materielle Not linderte und sich um Vermittlung einer positiven Wertung und religiösen Bewältigung des Flüchtlingsschicksals bemühte. Er versuchte von Anfang an eine religiöse Bewältigung des Vertriebenenschicksals im Geiste der Versöhnung mit den östlichen Nachbarn. Dies tat er bei Wallfahrten und Predigten bis zu seinem Tod.
Das in dieser Zeit so eminent wichtige Amt als „Flüchtlingsbischof“ war es auch, das Maximilian Kaller nach Königstein führte. Gemeinsam mit Bischof Wilhelm Berning aus Osnabrück als Beauftragter für die Seelsorge der Auslandsdeutschen, Prälat Albert Büttner als Leiter der kirchlichen Hilfsstelle in Frankfurt und dem späteren Weihbischof von Hildesheim, Prof. Dr. Adolf Kindermann, hat Kaller aktiv an der Gründung des Albertus-Magnus-Kollegs auf dem ehemaligen Kasernengelände mitgewirkt. Das Werk entwickelte sich bald mit einer Philosophisch-Theologischen-Hochschule und Priesterseminar, dem Hilfswerk Pater Werenfried van Straatens, dem Haus der Begegnung und weiteren Einrichtungen zum „Vaterhaus der Vertriebenen“. Von den großen seelischen und physischen Strapazen gezeichnet und verbraucht, verstarb Maximilian Kaller am 7. Juli 1947 in Frankfurt nur wenige Tage nach seiner Rückkehr von einer Vertriebenenwallfahrt an Herzversagen. Der Päpstliche Delegat und spätere Nuntius in Bonn, Bischof Muench, viele deutsche Bischöfe, angeführt von Josef Kardinal Frings aus Köln, und ein langer Trauerzug gaben ihm am 10. Juli 1947 in Königstein das letzte Geleit zur Bestattung auf dem Kirchhof von St. Marien. Die Stadt Königstein würdigte Maximilian Kaller, als der Magistrat am 28. Mai 1956 beschloss, den oberen Teil des Dingweges in Bischof-Kaller-Straße umzubenennen. Am 4. Mai 2003 wurde in Werl, dem größten Wallfahrtsort des Erzbistums Paderborn, der Seligsprechungsprozess für Bischof Maximilian Kaller eröffnet.
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Stadtarchiv Königstein/Taunus
Burgweg 5
61462 Königstein
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Fax: 0 6174 / 202 - 278
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Quelle: Rathausinfo, Information des Stadtarchivs Königstein, 26.6.2007; Königsteiner Woche, Kalenderwoche 26, 27.6.2007; Frankfurter Neue Presse Online, 28.6.2007
Labels: Ausstellung, Zeitgeschichte
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