Fernsehexperiment 1968
Am 15. Februar 1968 wurde in der ARD die knapp einstündige Sendung "Die Grenzen der Vernunft" ausgestrahlt. Abschließender Bestandteil dieser von dem Regisseur André Libik produzierten Sendung über paranormale Phänomene war „das erste ‚telepathische Live-Experiment’ am Bildschirm“. Der Versuch wurde von den Wissenschaftlern des Freiburger Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) vor- und nachbereitet. Ausgesuchte Sender-Personen übermittelten den Zuschauer/innen während dieses Fernsehexperiments ‚telepathisch’ verschiedene Bilder (Gegenstände, Tiere). Das Fernsehpublikum sollte seine individuellen Eindrücke aufzeichnen und die Ergebnisse dann an die Sendeanstalt (Sender Freies Berlin) zurückschicken.
Nach Ausstrahlung der Sendung trafen tatsächlich rund 22.000 – teilweise reichlich amüsante – Zuschriften ein, von denen 1.000 wissenschaftlich ausgewertet wurden. Das öffentliche ASW-Experiment stellt einen frühen Versuch dar, konkrete parapsychologische Forschungsmethoden im Medium Fernsehen zu präsentieren und wurde demzufolge relativ spektakulär angekündigt. Allerdings war man seitens der beteiligten Parapsychologen keinesfalls mit der offensichtlich durch den SFB vorgegebenen Versuchsanordnung und Durchführung des Experiments zufrieden. Das Ganze wurde deshalb im Nachhinein als methodische Sackgasse beurteilt, was u.a. dazu führte, dass aus der aufwändigen Auswertung keine Publikation o.ä. resultierte.
Von der Gesamtsendung "Die Grenzen der Vernunft" blieben somit später nur die anderen Parts in Erinnerung. Das Fernsehexperiment von 1968 bzw. sein zwangsläufiges Scheitern kann man als frühen Beleg für das ambivalente, zwischen gegenseitiger Anziehung und Ablehnung pendelnde Verhältnis von Parapsychologie und den populären Massenmedien betrachten.
Objekte im IGPP zum Thema:
1. Presseankündigung in der BILD-Zeitung vom 13.2.1968IGPP-Archiv, E/22-213
2a. Zuschriften in Postkartenform2b. Zuschrift: selbst gemalte Karikatur eines Zuschauers (19.2.1968) IGPP-Archiv, E/22/210
3. „Vorläufiges Endergebnis der Auszählung von ca. 22000 Einsendungen zum Fernsehexperiment“ IGPP-Archiv, E/22/209
4. Film-Manuskript „Die Grenzen der Vernunft“ (1968)IGPP-Archiv, E/22/203
Kontakt:
Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V.
Wilhelmstraße 3a
79098 Freiburg i.Br.
Telefon: +49-(0)761-2072110
igpp@igpp.de
http://www.igpp.de/
Quelle: Uwe Schellinger (IGPP), Schaufenster ins Archiv, Nr. 07-07, 1.7.2007
Nach Ausstrahlung der Sendung trafen tatsächlich rund 22.000 – teilweise reichlich amüsante – Zuschriften ein, von denen 1.000 wissenschaftlich ausgewertet wurden. Das öffentliche ASW-Experiment stellt einen frühen Versuch dar, konkrete parapsychologische Forschungsmethoden im Medium Fernsehen zu präsentieren und wurde demzufolge relativ spektakulär angekündigt. Allerdings war man seitens der beteiligten Parapsychologen keinesfalls mit der offensichtlich durch den SFB vorgegebenen Versuchsanordnung und Durchführung des Experiments zufrieden. Das Ganze wurde deshalb im Nachhinein als methodische Sackgasse beurteilt, was u.a. dazu führte, dass aus der aufwändigen Auswertung keine Publikation o.ä. resultierte.
Abb.: Selbst gemalte Karikatur eines Zuschauers (19.2.1968), IGPP-Archiv, E/22/210
Von der Gesamtsendung "Die Grenzen der Vernunft" blieben somit später nur die anderen Parts in Erinnerung. Das Fernsehexperiment von 1968 bzw. sein zwangsläufiges Scheitern kann man als frühen Beleg für das ambivalente, zwischen gegenseitiger Anziehung und Ablehnung pendelnde Verhältnis von Parapsychologie und den populären Massenmedien betrachten.
Objekte im IGPP zum Thema:
1. Presseankündigung in der BILD-Zeitung vom 13.2.1968IGPP-Archiv, E/22-213
2a. Zuschriften in Postkartenform2b. Zuschrift: selbst gemalte Karikatur eines Zuschauers (19.2.1968) IGPP-Archiv, E/22/210
3. „Vorläufiges Endergebnis der Auszählung von ca. 22000 Einsendungen zum Fernsehexperiment“ IGPP-Archiv, E/22/209
4. Film-Manuskript „Die Grenzen der Vernunft“ (1968)IGPP-Archiv, E/22/203
Kontakt:
Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V.
Wilhelmstraße 3a
79098 Freiburg i.Br.
Telefon: +49-(0)761-2072110
igpp@igpp.de
http://www.igpp.de/
Quelle: Uwe Schellinger (IGPP), Schaufenster ins Archiv, Nr. 07-07, 1.7.2007
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