11.3.07

Nordische Reihe beleuchtet Lehr- und Forschungsbedingungen an der Uni Greifswald

Was Generationen von Professoren, wissenschaftlichen Mitarbeitern und Studenten in der 550jährigen Geschichte der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald bewog, sich in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald niederzulassen, ist eine von vielen spannenden Themen, die es in dem jüngst erschienenen Band "Die Universität Greifswald in der Bildungslandschaft des Ostseeraumes" zu beleuchten gilt. Das von Dr. Dirk Alvermann, Leiter des Universitätsarchivs Greifswald, Prof. Jens E. Olesen vom Lehrstuhl für Nordische Geschichte des Historischen Instituts und von Dr. Nils Jörn vom Archiv der Hansestadt Wismar herausgegebene Buch widmet sich in siebzehn Beiträgen Fragen der allgemeinen Universitätsgeschichte, der Studentenmigration, der Herkunft des Lehrkörpers und des wissenschaftlichen und kulturellen Austauschs. Darüber hinaus werden Lehrprogramme und Bildungstraditionen im Ostseeraum aufgezeigt, welche die Alma Mater Gryphiswaldensis seit ihrer Gründung aktiv mitgestaltete. Das neue Buch fast die Ergebnisse einer Tagung zusammen, die im vergangenen Jahr aus Anlass des 550-jährigen Universitätsjubiläums veranstaltet wurde. Auf insgesamt 400 Seiten wird die Stellung der Universität im Ostseeraum sowohl aus der institutionellen Perspektive als auch die Lehr- und Forschungsbedingungen im 19. und frühen 20. Jahrhundert reflektiert. So war die Alma Mater immer eine feste Institution im Wegenetz des europäischen Geistes im südlichen Ostseeraum. Sie war zur Zeit ihrer Gründung 1456 die nordöstlichste Universität des Heiligen Römischen Reiches und neben Rostock die einzige im südlichen Ostseeraum. Dadurch bedingt erlangte sie nicht nur als Landesuniversität für die Herzogtümer Pommern und die angrenzenden brandenburgischen und mecklenburgischen Gebiete hohe Bedeutung, sondern zog auch Wissbegierige aus Dänemark, Finnland, Norwegen, Polen, Schweden und den baltischen Gebieten bis hin nach Russland in hoher Zahl an.

Die Greifswalder Hochschule entwickelte sich schnell zu einer Ostseeuniversität, die das Beziehungsgeflecht des hansischen Wirtschafts-, Verkehrs- und Kommunikationsraumes nutzte und mit neuen Inhalten füllte. Als Schnittstelle zu den deutschen Kultur- und Bildungstraditionen und ihren aktuellen Entwicklungen hat die Universität Greifswald fortan zahlreiche Impulse in die Bildungslandschaft des Ostseeraums vermittelt und - insbesondere am Ende des 18. Jahrhunderts - auch von dort empfangen und so wesentlich zur Vermittlung nordeuropäischer Kultur und Bildung im Ostseeraum beigetragen.

Das Buch erscheint als Band 5 in der Reihe "Nordische Geschichte" im LIT-Verlag Münster. Die von Prof. Jens E. Olesen herausgegebene wissenschaftliche Publikationsreihe stellt in erster Linie den wissenschaftlichen Schwerpunkt Nordeuropa in den Mittelpunkt des Interesses. Zudem wird mit den Veröffentlichungen eine lange bestehende Tradition nordeuropäischer Studien für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich. In der Reihe erscheinen Monographien und Sammelwerke wie wissenschaftlich profilierte Arbeiten, Dissertationen und Habilitationsabhandlungen für ein deutsches und internationales Publikum.

Info:
Dirk Alverman; Nils Jörn; Jens E. Olesen (Hg.) (2007): Die Universität Greifswald in der Bildungslandschaft des Ostseeraums, LiT Verlag, 400 Seiten, ISBN-978-3-8258-0189-2, Münster, Preis: 39,90 Euro.

Kontakt:
Universität Greifswald
Philosophische Fakultät, Historisches Institut
Lehrstuhl für Nordische Geschichte
Prof. Dr. Jens E. Olesen
Bahnhofstraße 51
17487 Greifswald
Tel.: 0 3834 / 86 - 33 30
Fax: 0 3834 / 86 - 33 29
olesen@uni-greifswald.de
http://www.uni-greifswald.de/~skanhist/olese-ng.htm

Universitätsarchiv Greifswald
Leiter: Dr. Dirk Alvermann
Baderstraße 4/5
17487 Greifswald
Tel.: 0 3834 / 86 - 11 55
Fax: 0 3834 / 86 - 11 59
alvermann@uni-greifswald.de
http://www.uni-greifswald.de/informieren/archiv.htmlhttp://www.uni-greifswald.de

Stadtarchiv Wismar
Dr. Nils Jörn
Lübsche Strasse 58
23966 Wismar
Tel.: 0 3841 / 25 - 14 084
Fax: 0 3841 / 25 - 14 082
nilsjoern@aol.com
http://www.vda.lvmecklenburg-vorpommern.archiv.net/portal/UnZip/index_sta_hwi_1eye.html

Quelle: Uni-Protokolle der Universität Greifswald, 9.3.2007

Labels: